Im Gazastreifen werden täglich Menschen getötet und die israelischen Geiseln sind weiter in der Gewalt der Hamas. Ein Deal liegt auf dem Tisch, die Hamas soll diesen bereits angenommen haben. Laut Israels Oppositionsführer Lapid gibt es von Seiten Israels jedoch bisher keine klare Antwort.

Israels Oppositionsführer Jair Lapid hat die rechtsreligiöse Regierung dazu gedrängt, ein Abkommen mit der Hamas über ein Ende des Kriegs und die Freilassung der Geiseln abzuschließen. Lapid sagte dem israelischen Nachrichtenportal "ynet", ein ranghoher Repräsentant eines der vermittelnden Länder habe ihm gesagt, Israel sei immer noch eine Antwort auf den jüngsten Vorschlag schuldig.

Der Vorschlag enthalte demnach 98 Prozent dessen, was der US-Sondergesandte Steve Witkoff zuvor übermittelt habe, sagte Lapid. Dieser Plan sieht eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn lebende Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen.

Israel hatte den ursprünglichen Witkoff-Vorschlag im Frühjahr akzeptiert, die Hamas hatte ihn jedoch damals abgelehnt und auf einem Deal für ein Ende des Kriegs beharrt. Vor gut einer Woche hatte die islamistische Terrororganisation dann aber "positiv" auf den neuen Vorschlag reagiert. Nun signalisiert Israel wiederum, es sei nicht an einem Teilabkommen interessiert.

"Nicht einmal zurückgemeldet"

Man könne den Deal auf der Basis des jüngsten Vermittlungsvorschlags abschließen, sagte Lapid unter Berufung auf sein Gespräch. Der Vermittler habe ihm gesagt: "Wir verstehen nicht, warum Israel sich nicht einmal bei uns zurückgemeldet hat." Der ehemalige Regierungschef sagte: "Unsere Geiseln sterben langsam in den Tunneln, vor Hunger und an Erstickung, und die israelische Regierung hat 'wichtigere Dinge' zu tun."

Kritiker werfen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern. Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe. Katar, Ägypten und die USA vermitteln bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas.

Internationale Kritik nach Angriff auf Journalisten

Währenddessen steht die israelische Regierung nach einem Angriff auf ein Krankenhaus in der internationalen Kritik. Augenzeugen berichteten, es habe einen Angriff auf den vierten Stock im Empfangsgebäude des Nasser-Krankenhauses gegeben, in dem sich die Journalisten aufhielten. Als Sanitäter und Mitarbeiter des Zivilschutzes zur Rettung eilten, habe es einen weiteren Angriff gegeben. In sozialen Medien kursierten Videoaufnahmen von dem blutigen Vorfall. 20 Leute wurden getötet, fünf von ihnen arbeiteten als Journalisten, unter anderem für die Nachrichtenagenturen Reuters und AP.

Der französische Präsident Emmanuel Macron kritisierte Israels Vorgehen scharf. "Das ist untragbar", schrieb er in einem Post auf X. Zivilisten und Journalisten müssten unter allen Umständen geschützt werden. "Wir fordern Israel auf, das internationale Recht zu achten", so Macron.

Auch das Auswärtige Amt verurteilte den israelischen Angriff auf das Krankenhaus. Man sei schockiert und der Angriff müsse untersucht werden. "Wir haben die israelische Regierung immer wieder aufgefordert, Medienschaffenden Zugang zu gewähren und Journalisten, die in Gaza tätig sind, Schutz zu bieten", so das Ministerium auf X.

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