Knapp drei Wochen nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf Kabelnetze der Deutschen Bahn gibt es einen erneuten Vorfall in NRW. Wieder ist anscheinend Brandbeschleuniger im Spiel. Hinweise auf die Täter gibt es nicht.
Nach einem Brand an einem Gleisbereich am Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen gehen Ermittler von einem Anschlag aus. "Wir müssen von einer gezielten Brandlegung ausgehen", sagte ein Sprecher der Wuppertaler Polizei. Das sei zu werten als "ein Anschlag auf die kritische Infrastruktur", erläuterte er. "Hinweise auf Tatverdächtige haben wir nicht." Die Feuerwehr habe das Feuer am späten Freitagabend sehr schnell löschen können. Für den Bahnverkehr habe es keine Folgen gegeben. Der Staatsschutz - zuständig für Taten mit möglichem politischen Hintergrund - ermittelt.
Betroffen war nach Angaben des Polizeisprechers ein Heizsystem, das im Winter verhindern soll, dass Weichen einfrieren. Da es aktuell nicht im Betrieb sei, habe es keine Beeinträchtigung für den Schienenverkehr gegeben.
Die Deutsche Bahn hatte am Freitagabend angegeben, das Feuer sei ersten Erkenntnissen zufolge vermutlich durch einen Brandbeschleuniger ausgelöst worden. Der Brand war laut einer Sprecherin nicht direkt an den Weichen aufgetreten, sondern im Umfeld. "Vermutlich mutwillig" seien zwei Kabel durchtrennt worden. Laut Bundespolizei liegt der Ort des Vorfalls am Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen, auf der Strecke Aachen-Kassel, die für den regionalen und überregionalen Verkehr genutzt wird.
Vor knapp einem Monat waren in Nordrhein-Westfalen zwei Brandsätze auf die Bahnstrecke Düsseldorf-Duisburg gezündet worden. Durch die verursachten Brände waren Kabel für die Steuerung von Weichen und Signalen zerstört worden. Damals war der Fern- und Regionalverkehr erheblich gestört worden. Landesinnenminister Herbert Reul von der CDU sprach von einem möglichen linksextremistischen Hintergrund.
Bereits 2018 hatten Linksextremisten Signalkabel entlang derselben Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg zerstört, um gegen Abschiebungen vom Düsseldorfer Flughafen zu protestieren. Vor dem G20-Gipfel in Hamburg 2017 legten Linksextremisten Feuer in Bahnanlagen in gleich mehreren Bundesländern. Schon Jahrzehnte vorher kam es immer wieder zu Anschlägen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke