C DU-Generalsekretär Carsten Linnemann hält die Kritik an Bundestagspräsidentin Julia Klöckner wegen ihres Auftritts bei einer Veranstaltung auf dem Gelände des „Nius“-Finanziers Frank Gotthardt für unangebracht.
Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte Linnemann: „Dass Julia Klöckner eine Veranstaltung bei einem der größten Arbeitgeber in ihrem Bundesland besucht, finde ich völlig normal. Um ehrlich zu sein, hat mich auch außerhalb von Berlin niemand darauf angesprochen. Manchmal sollte man die Kirche auch im Dorf lassen.“
Klöckner war bei der Sommerfeier der CDU Koblenz als Rednerin aufgetreten, die Festveranstaltung fand auf dem Gelände der in der Stadt ansässigen „CompuGroup Medical“ statt. Das Unternehmen gehört Frank Gotthardt, der außerdem Mitfinanzierer des Online-Portals „Nius“ ist.
Weil die CDU-Politikerin in ihrer Rede auch die journalistischen Methoden von „Nius“ und „taz“ verglichen hatte („unterscheiden sich nicht so sehr“), forderte die Linke ihren Rücktritt als Bundestagspräsidentin. Auch von den Grünen und sogar vom Koalitionspartner, der SPD, kam in den Tagen nach der Veranstaltung in Rheinland-Pfalz viel Kritik an Julia Klöckner, auch WELT hatte berichtet.
Mit Lars Klingbeil legte nun sogar der SPD-Parteichef in der Causa noch einmal nach. Im Interview mit der Funke-Mediengruppe zeigte sich Klingbeil verwundert über Äußerungen der Bundestagspräsidentin. „Ich habe Julia Klöckner gewählt. Aber ich muss schon sagen, dass ich über manches irritiert bin - etwa „Nius“ und die „taz“ in einen Topf zu werfen“, sagte der Vizekanzler und Bundesfinanzminister in Anspielung auf Äußerungen der CDU-Politikerin vom vergangenen Wochenende.
Kubicki sieht Klagepotential
Ebenfalls als Verteidiger der CDU-Politikerin trat hingegen FDP-Politiker Wolfgang Kubicki auf. Einige Kollegen der anderen Parteien seien bei dem Thema ersichtlich über das Ziel hinausgeschossen, behauptete das FDP-Urgestein nun in den sozialen Medien. „Die Grünen rutschen seit einigen Wochen immer tiefer ins verschwörungstheoretische Milieu ab“, schrieb Kubicki im Nachrichtendienst X.
„Insbesondere die Angriffe von Paula Piechotta (Mitglied des Bundestags, Bündnis 90/Die Grünen, d. Red) auf die Bundestagspräsidentin haben völlig den Boden verloren. Wer Julia Klöckner offen unterstellt, korrupt zu sein, weil sie als CDU-Schatzmeisterin eine Geschäftsbeziehung mit einer Firma eingehen wollte, die erst vor Kurzem eine Ausschreibung zur digitalen Ausstattung der Bundeswehr gewonnen hat, sollte sich fragen, welche Rolle die Grünen selbst bei der Spaltung der Gesellschaft spielen.“
Weiter schrieb der studierte Jurist, der auch als Rechtsanwalt tätig ist, an die Adresse der Grünen-Abgeordneten: „Mit ihrer unbewiesenen Behauptung dürfte sich die grüne Bundestagsabgeordnete überdies wegen Verleumdung strafbar gemacht haben. Ich rate Frau Piechotta dringend, sich für diese völlig maßlose Entgleisung zu entschuldigen.“
...und auch Klöckners Kleid wird weiter diskutiert
Die Grünen-Abgeordnete hatte den Auftritt von Julia Klöckner inhaltlich kritisiert, gleichzeitig aber auch mit einem Seitenhieb über das Aussehen der CDU-Politiker für Empörung gesorgt. Auf X hatte Piechotta das Kleid der 52-Jährigen verspottet: „Ich würde es wirklich nicht Nachthemd nennen. Aber damit wird Julia Klöckner jetzt auch noch zum Marketing-Problem für Marc Cain.“
Dazu postete sie einen Screenshot, der Klöckners Kleid im Onlineshop der Marke Marc Cain zeigt, herabgesetzt auf 189,50 Euro. Das Posting bei X löschte Piechotta später wieder, unter anderem CDU-Bildungsministerin Karin Prien hatte den Outfit-Post zuvor als „unterste Schublade“ bezeichnet. Bei Instagram ist eine weniger kritische Abhandlung über das Kleid von Klöckner jedoch weiterhin online.
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