Die Everglades sind ein riesiges Marschland. Ein Teil lockt als Nationalpark und Unesco-Welterbe Besucher an. Anfang des Jahres bauen Verbündete von Donald Trump in dem Gebiet eine Haftanstalt für Hunderte Migranten. Den Umweltschutz ignorieren sie. Das müssen sie jetzt nachholen.
Ein Gericht in Florida hat angeordnet, dass die Regierung des Bundesstaats einen Großteil der als "Alligator Alcatraz" bekannten Haftanstalt zurückbauen muss. Die Regierung habe 60 Tage Zeit, um Zäune, Beleuchtung, Generatoren, Abwasseranlagen und andere wichtige Teile der Anlage zu entfernen, schreibt Bezirksrichterin Kathleen Williams laut "Wall Street Journal" in ihrem Urteil. Die Verantwortlichen hätten vor dem Bau eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen müssen, "haben sich jedoch dagegen entschieden".
In dem Gefängnis können nach Angaben des Weißen Hauses Tausende Migranten untergebracht werden, die abgeschoben werden sollen. US-Präsident Donald Trump hatte die neue Haftanstalt Ende Juni persönlich eröffnet.
Nur wenig später reichten zwei Umweltschutzverbände Klage ein: Die Anlage wurde auf einem wenig genutzten Flugplatz im Herzen der Everglades gebaut, dem größten tropischen Marschland der USA. Ihnen zufolge wird mit der Haftanstalt das Ökosystem der Region beschädigt. Ein Teil der Everglades steht als Nationalpark unter besonderem Schutz und gehört zum Unesco-Welterbe. Das Urteil des Bezirksgerichts stoppt auch den weiteren Ausbau der Anlage.
Feuchtgebiet asphaltiert
"Alligator Alcatraz" wurde innerhalb weniger Tage errichtet. Die Haftanstalt verfügt über Zelte für 3000 Häftlinge sowie Hunderte mobile Unterkünfte für bis zu 1000 Mitarbeiter. Laut Umweltschützern wurden dafür umgerechnet mehr als acht Hektar Flächen des Feuchtgebiets asphaltiert. Die US-Regierung sieht die Einrichtung als einen "effizienten und kostengünstigen Weg", um Trumps im Wahlkampf angekündigte Massenabschiebungen umzusetzen.
Die Arbeiten mussten bereits Anfang August aufgrund der Gerichtsverhandlung vorübergehend gestoppt werden. Ungeachtet des Baustopps plant der Gouverneur von Florida bereits eine zweite Haftanstalt für Migranten. Die neue Anstalt soll zunächst Platz für 1300 Häftlinge bieten. Die Kapazität könne auf 2000 Menschen gesteigert werden, heißt es.
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