Die Atommacht Indien liegt mit Pakistan und China im Clinch. Trotz leichter Annäherungen dominieren noch immer große Unsicherheiten die Konflikte. Inmitten der Spannungen testet das Land nun eine Nuklearrakete mit 5000 Kilometern Reichweite.

Indien hat eine ballistische Mittelstreckenrakete getestet, die mehrere Atomsprengköpfe tragen kann. Laut Mitteilung des indischen Verteidigungsministeriums erfolgte der Test der "Agni-5" am Mittwoch in Chandipur im Bundesstaat Odisha. Die Rakete habe eine Reichweite von mehr als 5000 Kilometern und könne eine Geschwindigkeit von 24-facher Schallgeschwindigkeit erreichen. "Alle operativen und technischen Parameter" seien bestätigt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Der Test verlief demnach erfolgreich.

Eine einzelne "Agni-5" könne mehrere Ziele treffen. Möglich machen das bis zu sechs Mehrfachsprengköpfe. Indien spricht deshalb davon, dass mit dem Einsatz der Mittelstreckenrakete, die auf dem Modell "Agni-1" aus den 1980er Jahren basiert, die Zweitschlagfähigkeit erhöht werde. Das Ministerium sagte weiter, dass die nukleare Abschreckung gestärkt und die "strategische Vorbereitung angesichts sich entwickelnder Sicherheitsherausforderungen" verbessert worden seien.

Der Test erfolgte kurz nachdem die Atommacht Indien in einen heftigen Konflikt mit dem Nachbarland Pakistan geraten war. Die zwei Staaten ringen seit Jahren um die Region Kaschmir, die sich über Teile beider Länder erstreckt. Pakistan liegt komplett in der Reichweite der atomfähigen Rakete.

Genauso sei den Angaben zufolge jeder Ort in China erreichbar. Die Regierungen beider Länder sind seit Jahren verfeindet, weil sie mehr Einfluss in Südasien haben wollen. 2020 kam es schließlich sogar zu tödlichen Kämpfen an der gemeinsamen Grenze. Derzeit nähern sich beide Länder jedoch an. Vertretern der Länder zufolge werde momentan die Wiederaufnahme des Grenzhandels verhandelt.

Außergewöhnliche Flugbahn

Auf Fotos und Videos vom Test fiel Beobachtern die ungewöhnliche Flugbahn der "Agni-5" auf. Eine Erklärung für den auffälligen Zickzack-Kurs lieferte das Verteidigungsministerium nicht. Möglich ist, dass es sich um ein Manöver handelt, um Raketenabwehrsystemen auszuweichen.

Es könnte sich auch um einen Test der nachträglichen Zieländerung handeln. So sei die Rakete mit modernen Systemen ausgestattet, die es erlaubten, auch nach dem Abschuss die Route zu ändern. In sozialen Netzwerken wird zudem darauf hingewiesen, dass es sich um eine Anomalie handeln könnte, wenn die Rakete von einer Flug-Phase in eine andere übertritt. Das Zickzack-Manöver war erst auf hoher Flughöhe zu sehen.

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