Die USA verschärfen ihr Vorgehen gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH). Das Mittel der Wahl: Sanktionen gegen einzelne Personen. Die Begründung: Sie seien an Verstößen gegen die Vereinigten Staaten und Israel beteiligt.

Die US-Regierung von Donald Trump hat Sanktionen gegen weitere Richter und Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) verhängt. Ein Richter aus Frankreich, eine kanadische Richterin sowie zwei Ankläger aus dem Senegal und Fidschi seien direkt an "Verstößen des IStGH gegen die Vereinigten Staaten und Israel beteiligt", erklärte das US-Außenministerium in Washington. Damit sind insgesamt acht Richter des Gerichtshofs in Den Haag mit US-Strafmaßnahmen belegt.

Von den neuen Sanktionen betroffen sind der Richter Nicolas Guillou aus Frankreich und die Vize-Anklägerin Nazhat Shameem Khan aus Fidschi. Gegen beide gehen die USA im Zusammenhang mit einem Haftbefehl gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vor. Die kanadische Richterin Kimberly Prost verfolgt zudem mutmaßliche Verbrechen während des Afghanistan-Krieges, unter anderem durch US-Soldaten. Zudem landete Mame Mandiaye Niang aus dem Senegal auf der Sanktionsliste.

Vermögenswerte der Betroffenen eingefroren

Netanjahu begrüßte die US-Sanktionen. Sie seien ein "wichtiger Schritt gegen die Verleumdungskampagne" gegen Israel im Gazakrieg, erklärte er.

Durch die Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren, wie das Außenministerium mitteilte. Anfang Juni hatte die Trump-Regierung ähnliche Sanktionen gegen vier Richterinnen am IStGH verhängt. Der Strafgerichtshof sprach danach von einem "klaren Versuch", die Unabhängigkeit des Haager Gerichts zu untergraben.

Der IStGH hatte im November einen Haftbefehl gegen Netanjahu wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen erlassen. Bei den USA als Israel-Verbündeten stieß dies auf scharfe Kritik. Der Gerichtshof verfolgt seit 2002 besonders schwerwiegende Vergehen wie Kriegsverbrechen.

Er kann Haftbefehle erlassen, die in allen mehr als 120 Unterzeichnerstaaten des Römischen Statuts gültig sind. Die Mitgliedstaaten müssten also etwa Netanjahu festnehmen, sobald er ihr Territorium betritt. Anders als Deutschland sind weder die USA noch Israel dem Römischen Statut beigetreten.

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