Nach den Gipfeltreffen in Alaska und Washington sind die Aussichten auf einen Friedensschluss in der Ukraine weiter unklar. In Deutschland ist eine Debatte über die Beteiligung der Bundeswehr bei der Absicherung einer möglichen Friedensregelung ausgebrochen.
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01:33 Uhr – US-Generalstabschef spricht mit führenden europäischen Armeevertretern über Ukraine
Hochrangige Armeevertreter aus den USA und Europa sind am Dienstagabend in Washington zu Gesprächen über ein mögliches Friedensabkommen für die Ukraine zusammengekommen. US-Generalstabschef Dan Caine habe Gespräche mit europäischen Militärchefs geführt, um „die besten Optionen für ein mögliches Friedensabkommen für die Ukraine“ zu erörtern, erklärte ein US-Verteidigungsbeamter der Nachrichtenagentur AFP.
Die persönlichen Gespräche fanden im Vorfeld eines für Mittwoch angesetzten virtuellen Treffens der Generalstabschefs der 32 Nato-Staaten statt. Dabei soll der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, der US-General Alexus Grynkewich, den Ausschuss über die „aktuelle Sicherheitslage“ vor dem Hintergrund der Ukraine-Verhandlungen informieren, wie der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Guiseppe Cavo Dragone, am Dienstag im Onlinedienst X mitteilte.
Dienstag, 19. August
23:18 Uhr – Trump beriet sich mit Orbán
US-Präsident Trump hat nach Angaben seines Präsidialamts mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán über die Ukraine beraten. In der Unterredung am Montag ging es demnach um die Gespräche der Ukraine mit der EU über eine Mitgliedschaft in dem Staatenbund. Zudem hätten Trump und Orbán auch über die Möglichkeit gesprochen, dass ein künftiges Gespräch zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in der ungarischen Hauptstadt Budapest stattfinden könnte.
22:44 Uhr – Zurückhaltende Töne aus Moskau
Kommt es zu einem Treffen zwischen Selenskyj und Putin? Aus Moskau kamen bislang zurückhaltende Äußerungen. Man sei prinzipiell für jedes Gesprächsformat offen, sagte Außenminister Sergej Lawrow im Staatsfernsehen. „Aber alle Kontakte unter Beteiligung der Staatschefs müssen äußerst sorgfältig vorbereitet werden“, fügte er hinzu. Schon zuvor hatte Russland mit diesem Argument Forderungen Selenskyjs nach einem schnellen Treffen mit Putin zurückgewiesen. Nach Ansicht Moskaus müssen zuerst Delegationen auf unterer Ebene eine Vereinbarung aushandeln.
20:55 Uhr – USA: Putin hat Treffen mit Selenskyj „versprochen“
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Weißen Hauses einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugestimmt. Sprecherin Karoline Leavitt antwortete in Washington auf wiederholtes Nachhaken von Reportern schließlich auf die Frage, ob Putin ein direktes Treffen in den kommenden Wochen „versprochen“ habe: „Das hat er.“ Zuvor hatte sie Fragen zu dem Thema mehrfach ausweichend beantwortet.
20:03 Uhr – Bericht: USA erwägen Budapest für Gipfeltreffen mit Russland und Ukraine
Die US-Regierung sieht einem Medienbericht zufolge die ungarische Hauptstadt Budapest als einen denkbaren Begegnungsort für ein mögliches Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Russlands Staatschef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Wie „Politico“ (gehört wie WELT zu Axel Springer) weiter berichtet, bereitet sich der amerikanische Secret Service auf einen Gipfel in Ungarn vor, wobei das Weiße Haus die Hauptstadt als erste Wahl sieht.
18:14 Uhr – Bundesregierung wertet Gipfel von Washington als historisch
Die Bundesregierung wertet den Ukraine-Gipfel in Washington als historisches Treffen. Die Dynamik des vorherigen Gipfels von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin vom vergangenen Freitag in Alaska sei gedreht worden, hieß es aus Regierungskreisen. Trump habe sich jetzt weitgehend auf die Position der Europäer zurück orientiert.
Putin habe im Telefongespräch mit Trump eingewilligt, an einem bilateralen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj teilzunehmen, hieß es weiter. Außerdem habe das Treffen im Weißen Haus dazu gedient, noch einmal die prinzipielle Ernsthaftigkeit Russlands hinsichtlich von Friedensverhandlungen zu testen.
17:00 Uhr – Putin schlug offenbar Moskau als Ort für Treffen mit Selenskyj vor
Russlands Staatschef Putin soll Moskau als Ort für ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagen haben. Putin habe seinen Vorschlag bei einem Telefonat mit US-Präsident Trump am Montag erwähnt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus zwei mit der Angelegenheit vertrauten Quellen. Selenskyj, der zum Zeitpunkt des Anrufs im Weißen Haus war, lehnte ein Treffen in der russischen Hauptstadt demnach ab.
16:29 Uhr – Trump sieht Europäer zu Truppeneinsatz in der Ukraine bereit
US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien dazu bereit sind, zur Absicherung eines möglichen Friedens Soldaten in die Ukraine zu schicken. „Wenn es um die Sicherheit geht, sind sie bereit, Bodentruppen zu entsenden“, sagte er im Gespräch mit dem US-Sender Fox News. Die USA seien unterdessen bereit, die Verbündeten – etwa aus der Luft – zu unterstützen.
In Deutschland wird darüber diskutiert, ob sich die Bundeswehr an einer Absicherung des Friedens beteiligen soll. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte in Washington gesagt, die Frage, wer sich in welchem Umfang an Sicherheitsgarantien beteilige, müsse man zwischen den europäischen Partnern und der US-Regierung besprechen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von zwei Sicherheitsgarantien, um den Frieden in der Ukraine zu wahren: Neben einer starken ukrainischen Armee solle es Rückversicherungstruppen an Land, im Meer und in der Luft geben.
15:46 Uhr – Ukraine erhält 1000 Soldatenleichen zurück
Russland hat der Ukraine 1000 Soldatenleichen übergeben. Dies sei in Übereinstimmung mit den Abmachungen von Istanbul geschehen, schrieb der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski bei Telegram. Im Gegenzug habe die Ukraine 19 russische Gefallene überstellt. „Genauso wie vor einem Monat“, fügte er hinzu. Kiew bestätigte den Erhalt der Leichen. In dem seit dreieinhalb Jahren währenden Krieg sind auf beiden Seiten bereits Zehntausende Soldaten ums Leben gekommen.
14:34 Uhr – Trump hofft weiter auf Putin, ist aber unsicher
US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben weiter Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Krieges durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Ich glaube, Putin hat es satt“, sagte Trump in einem Interview des Senders Fox News. Es sei jedoch auch möglich, dass der russische Präsident keine Einigung wolle. Dies werde sich in den nächsten Wochen zeigen. Putin drohe aber eine „schwierige Situation“, sollte dies nicht der Fall sein.
13:07 Uhr – Schweiz bietet Putin „Immunität“ an
Die Schweiz würde nach den Worten von Außenminister Ignazio Cassis dem russischen Präsidenten trotz eines internationalen Haftbefehls „Immunität“ gewähren, sollte er ins Land kommen und an einer Friedenskonferenz zur Ukraine teilnehmen. Wegen des Vorwurfs der Zwangsverschleppung ukrainischer Kinder hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im März 2023 einen Haftbefehl gegen den Kremlchef ausgestellt.
12:30 Uhr – Macron bezeichnet Putin als „Raubtier“
Frankreichs Präsident Macron bezeichnet Kreml-Chef Putin als „Raubtier“. „Auch für sein eigenes Überleben muss er (Putin) immer weiter fressen. Daher ist er ein Raubtier, ein Ungeheuer vor unseren Toren“, sagt Macron im französischen TV-Sender LCI. Russland sei „dauerhaft zu einer destabilisierenden Macht und einer potentiellen Bedrohung für viele von uns“ geworden.
Nach dem russischen Einmarsch in Georgien im Jahr 2008 habe Putin „sich selten an seine Zusagen gehalten“, sagte Macron. „Er hat versucht, Grenzen neu zu ziehen, um seine Macht zu vergrößern.“ Die Europäer dürften daher im Umgang mit dem russischen Präsidenten nicht „naiv“ sein, forderte Macron.
11:40 Uhr – EVP-Chef Weber schlägt Diskussion über gemeinsame europäische Truppen für die Ukraine vor
EVP-Chef Manfred Weber fordert eine Diskussion über die Entsendung gemeinsamer europäischer Truppen als Sicherheitsgarantie für die Ukraine. Im Nachrichtensender WELT TV sagte er: „Für Europa sage ich: Für uns ist es auch ein Moment, jetzt erwachsen zu werden. Wir können nicht nur nach Washington blicken und in Amerika bitten, dass Amerika für uns Probleme löst, dass amerikanische Soldaten den Kopf hinhalten, sondern jetzt muss Europa auch erwachsen werden, bis hin zur Überlegung, wirklich europäische Truppen in die Ukraine zu schicken, nicht nur nationale.“
10:48 Uhr – Ukrainischer Botschafter – „Putin darf nicht auf Zeit spielen“
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, warnt davor, dass Russland aus militärischen Gründen Friedensgespräche hinauszögert. Es müsse abgewartet werden, ob Putin sich nach dem Ukraine-Gipfel auf Gespräche „einlässt oder erneut auf Zeit spielt“, sagt er im ZDF-„Morgenmagazin“. Bisherige Taktik Moskaus sei es gewesen, mit „langen Diskussionen“ Zeit zu gewinnen.
Makeiev warnte davor, die Ukraine zu Gebietsabtretungen zu zwingen. Diese wären „natürlich ein Geschenk an einen Aggressor und auch ein Blankoscheck für alle weiteren Aggressionen“, sagte er.
10:15 Uhr – Europäische „Koalition der Wiligen“ laut Medwedjew bei Trump gescheitert
In einer ersten Reaktion hat der frühere russische Präsident Dmitri Medwedjew nur Spott die Europäer übrig: Die „antirussische kriegstreiberische Koalition der Willigen“ habe es nicht geschafft, Trump auf dessen Terrain zu übertrumpfen, schrieb er auf X. „Europa hat ihm gedankt und sich eingeschleimt.“
Ebenso spottete er über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Die Frage ist, welche Melodie der Clown aus Kiew daheim bei Garantien und Territorien spielen wird, wenn er wieder seine grüne Militäruniform angezogen hat“, erklärte der derzeitige Vizechef des russischen Sicherheitsrates. Medwedew gibt in der Moskauer Außendarstellung oft den Scharfmacher, neben dem Kremlchef Wladimir Putin gemäßigt und vernünftig wirken soll.
09:54 Uhr – Macron schlägt Genf als Standort für Folgetreffen vor
Das Zweiertreffen zwischen Putin und Selenskyj solle in Europa stattfinden, sagt der französische Präsident Emmanuel Macron gegenüber dem TV-Sender LCI: „Es wird ein neutrales Land sein, vielleicht die Schweiz, ich plädiere für Genf, oder ein anderes Land“.
08:01 Uhr – Merz schließt deutsche Truppen nicht aus
Frankreich und Großbritannien diskutieren bereits länger über europäische Friedenstruppen für die Ukraine, die einen Waffenstillstand absichern sollen. Ob Deutschland sich daran beteiligt, ließ Merz nach dem Gipfel offen. Es sei „zu früh, um darauf eine endgültige Antwort zu geben“, betonte der Kanzler. Er werde dies mit der Koalition in Berlin besprechen. Dabei gehe es auch um die Frage, ob der Bundestag „möglicherweise mandatspflichtige Beschlüsse“ fassen müsse.
06:58 Uhr – CDU-Politiker rechnet mit Entsendung deutscher Soldaten in die Ukraine
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp (CDU), rechnet bei einem Friedensabkommen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine mit der Entsendung deutscher Soldaten in das von Russland überfallene Land. „Dass deutsche Soldaten ihren Dienst in der Ukraine leisten müssen, halte ich nicht für ausgeschlossen, sondern für wahrscheinlich“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
05:30 Uhr – Wadephul verlangt von Putin Zustimmung zu Waffenstillstand
Außenminister Johann Wadephul verlangt von Kremlchef Wladimir Putin als Voraussetzung für das angestrebte Zweiertreffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Zustimmung zu einem Waffenstillstand. Nach dem konstruktiven Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Selenskyj, Kanzler Friedrich Merz und anderen europäischen Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus „muss sich einer bewegen. Und das ist Präsident Putin“, sagte der CDU-Politiker beim Besuch des Stützpunktes der 7. US-Flotte im japanischen Yokosuka.
03:28 Uhr – Russland greift Region Poltawa mit Raketen und Drohnen an
Parallel zu Gesprächen von Selenskyj in den USA hat das russische Militär Ziele in der Zentral- und Südukraine mit Drohnen und Raketen angegriffen. Schwerpunkt waren nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe und von Militärbeobachter das zentralukrainische Gebiet Poltawa und dabei insbesondere die Industriestadt Krementschuk.
Im russischen Wolgagebiet wurden wiederum ukrainische Drohnenangriffe registriert. Unter Berufung auf den Gouverneur des Gebietes Wolgograd, Andrej Botscharow, berichteten russische Medien über Brände aufgrund herabgestürzter Drohnentrümmer auf dem Gelände einer Erdölraffinerie.
01:45 Uhr – „Wir sind bereit“: Selenskyj bestätigt Bereitschaft für Treffen mit Putin
Selenskyj bestätigt Pläne für ein Treffen mit Putin. Russland habe vorgeschlagen, dass sich die beiden Präsidenten zunächst zu zweit und schließlich gemeinsam mit Trump treffen sollen. „Wir sind bereit“, sagte Selenskyj Reportern vor dem Weißen Haus. Er sagte, dies sei der einzige Weg, um diese „komplizierten und schmerzhaften Fragen“ zu lösen.
„Ich finde, dass wir uns ohne irgendwelche Vorbedingungen treffen und darüber nachdenken müssen, wie dieser Weg zur Beendigung des Krieges weitergehen könnte“, so Selenskyj weiter. Ein Termin für das Treffen sei noch nicht festgelegt worden.
01:10 Uhr – Merz zieht positive Bilanz
Bundeskanzler Friedrich Merz hat eine positive Bilanz des Ukraine-Gipfels im Weißen Haus in Washington gezogen. „Meine Erwartungen sind eigentlich nicht nur getroffen, sondern übertroffen worden“, sagte der CDU-Politiker nach den Gesprächen. Er wolle nicht verhehlen, dass er nicht sicher gewesen sei, dass das Treffen so verlaufe. „Das hätte auch anders verlaufen können.“
Es handele sich um „schicksalshafte Tage für die Ukraine und für Europa“, sagte Merz. Das Gespräch mit US-Präsident Donald Trump sei sehr offen gewesen.
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