Die Frankfurter Linksjugend zieht durch ein Posting auf der Plattform X Empörung und scharfe Kritik auf sich. Auf dem Account der Frankfurter Gruppe der Jugendorganisation „solid“ war in Bezug auf den Verweis einer jüdischen Jugendgruppe aus einem Flugzeug gepostet worden: „Wir müssen leider enttäuschen. Der Rauswurf fand nicht statt während das Flugzeug in der Luft war.“ Der Post ist inzwischen gelöscht.
Eine jüdische Jugendgruppe aus Frankreich war Ende Juli im spanischen Valencia eines Flugzeugs verwiesen worden. Die 21-jährige Betreuerin der rund 50 Kinder sei festgenommen worden, berichteten israelische Medien. Zu den Hintergründen gab es widersprüchliche Darstellungen. Israels Minister für Diaspora-Angelegenheiten, Amichai Chikli, erhob Antisemitismusvorwürfe.
Der Vorfall ereignete sich laut Berichten, als die Gruppe auf einem Flug der spanischen Billigfluglinie Vueling den Rückweg von einem Sommerlager antreten wollte. Demnach erklärte die Fluggesellschaft, die Gruppe habe sich äußerst störend verhalten und den sicheren Ablauf des Fluges gefährdet. Nach mehreren Warnungen habe die Besatzung den Sicherheitsdienst gerufen.
Demgegenüber berichtete die Zeitung „Times of Israel“ unter Berufung auf Reiseteilnehmer, die Kinder zwischen 10 und 15 Jahren hätten an Bord des Flugzeugs laut auf Hebräisch gesungen. Ferner habe die Besatzung die Gruppe provoziert und Israel als Terrorstaat bezeichnet. Ein in sozialen Medien verbreitetes Video zeigt eine Frau auf dem Boden einer Gangway, die von spanischen Polizisten in Handschellen genommen wird. Laut Berichten handelt es sich um die Betreuerin der Gruppe.
„Drastisches Beispiel dafür, wie auch die letzten Hemmungen fallen“
Der Frankfurter Linksjugend schlägt wegen des Postings nun scharfe Kritik entgegen. „In den vergangenen Wochen hat sich die menschenverachtende Rhetorik im Kontext des Israel-Palästina-Konflikts immer weiter zugespitzt – die Social-Media-Äußerungen der Linksjugend Frankfurt sind ein drastisches Beispiel dafür, wie auch die letzten Hemmungen fallen“, sagte etwa Meron Mendel, Direktor der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, dem Hessischen Rundfunk. Er werte den Post als „Aufruf zum Mord an jüdischen Kindern und Jugendlichen“.
Die hessische Linksjugend sowie die Frankfurter Gruppe gaben an, eine Einzelperson sei für das Posting verantwortlich, das nicht abgestimmt gewesen sei. Die Autorin sei suspendiert worden und nicht mehr Mitglied der Frankfurter Linksjugend. Man wolle sich „ganz klar von diesen Aussagen distanzieren“, überarbeite sein Social-Media-Konzept und trete „fest entschlossen gegen jeden Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens ein“.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke