Der Iran steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Im Zusammenhang damit hat das Land eine strikte Abschiebepolitik gegen die Afghanen im Land gestartet. Zwei Millionen Flüchtlinge sollen das Land verlassen - in kürzester Zeit.

In den vergangenen sechs Monaten hat die iranische Regierung 1,2 Millionen afghanische Flüchtlinge abgeschoben. Laut Innenminister Eskandar Momeni müssen bis März nächsten Jahres weitere 800.000 und somit insgesamt zwei der sechs Millionen Afghanen das Land verlassen. Diese Maßnahme werde im gesetzlichen Rahmen für Ausländer ohne gültigen Aufenthaltsstatus durchgeführt und hätte nichts mit "Fremdenfeindlichkeit" zu tun, so der Minister laut Nachrichtenagentur Irna.

Anhaltende Konflikte, extreme Armut und hohe Arbeitslosigkeit zwingen jedes Jahr viele Afghanen dazu, die 300 Kilometer lange Grenze zum Iran illegal zu überqueren. Viele der afghanischen Flüchtlinge sind in den Metropolen im Niedriglohnsektor beschäftigt, etwa in kleinen Supermärkten oder auf Baustellen. Sie gelten als fleißige und billige Arbeitskräfte.

Ein entscheidender Grund für die Massenabschiebungen und den Stopp weiterer Einreisen ist die desolate Wirtschaftslage und die hohe Arbeitslosigkeit im Iran. Das ölreiche Land steckt aufgrund des Atomstreits mit dem Westen und der damit verbundenen internationalen Sanktionen in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.

Rückkehr in das Talibanregime

Seit 2023 wurden durch großangelegte Abschiebekampagnen des Iran und Pakistans Millionen Afghanen zur Rückkehr nach Afghanistan gezwungen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) schätzt, dass bis Ende des Jahres bis zu drei Millionen Menschen nach Afghanistan zurückkehren könnten und damit in ein Land, das mit einer schweren humanitären Krise konfrontiert ist.

Die Taliban-Behörden begehen den Vereinten Nationen zufolge Menschenrechtsverletzungen an Afghanen, die von Drittländern zur Rückkehr in ihre Heimat gezwungen wurden. Besonders bedroht seien Mädchen und Frauen sowie Menschen, die mit der früheren Regierung und ihren Sicherheitskräften in Verbindung standen, und Medienschaffende oder Angehörige der Zivilgesellschaft, erklärte die UNO in einem Bericht.

Afghanistan ist eines der ärmsten Länder der Welt und von jahrzehntelangem Krieg gezeichnet. Im Sommer 2021 kehrten die radikalislamischen Taliban inmitten des Abzugs westlicher Streitkräfte an die Macht zurück, viele Staaten und Organisationen fuhren ihre Hilfen für das Land zurück. In Afghanistan haben Menschen kaum Aussicht auf Arbeit, ihre Zukunft ist höchst ungewiss. Vor allem Frauen werden systematisch diskriminiert und ihrer Rechte beraubt.

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