Israels Ministerpräsident Netanjahu hat eine simple Lösung für den Nahost-Konflikt: Die Palästinenser sollen den Gazastreifen verlassen - freiwillig. Wo sollen sie hin? Unter anderem in den Südsudan, berichten drei Insider. Sie sagen: Die Gespräche auf Regierungsebene laufen.

Der Südsudan und Israel erörtern Insidern zufolge ein Abkommen zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen in das unruhige afrikanische Land. Es gebe noch keine Einigung, aber die Gespräche liefen, sagen drei Insider. Laut dem "Wall Street Journal" führt die israelische Regierung solche Gespräche auch mit den Bürgerkriegsländern Libyen und Syrien. Gemeinsam mit der US-Regierung übt Tel Aviv demnach zudem Druck auf Ägypten aus, Palästinenser bei sich aufzunehmen.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme. Netanjahu hatte jüngst gesagt, er wolle die militärische Kontrolle im Gazastreifen ausweiten und die Palästinenser sollten das Gebiet freiwillig verlassen.

Führende arabische und internationale Politiker lehnen eine Umsiedlung der Gaza-Bevölkerung ab - egal in welches Land. Am Mittwoch wies das südsudanesische Außenministerium Berichte über eine Umsiedlung als "unbegründet" zurück. Die Aussicht auf eine solche Umsiedlung stößt bei den Einwohnern des ostafrikanischen Landes auf gemischte Reaktionen.

"Fruchtbare bilaterale Gespräche"

Netanjahu hatte sich im Juli mit dem südsudanesischen Außenminister Monday Semaya Kumba getroffen. Der israelische Ministerpräsident erklärte damals, Israel stehe mit einigen Ländern in Kontakt, um einen Ort für Palästinenser zu finden, die den Gazastreifen verlassen wollten. Unter der Woche traf sich die stellvertretende Außenministerin Israels, Sharren Haskel, im Südsudan mit dem Außenminister.

Es habe "fruchtbare bilaterale Gespräche" zwischen Haskel und Kumba gegeben, in denen es auch um die "Entwicklung der Lage im Staat Israel" gegangen sei, hieß es am Mittwoch in einer Regierungserklärung. Beide Seiten hätten ihre Bereitschaft betont, "die bilaterale und multilaterale Zusammenarbeit in Zukunft weiter zu verstärken."

Verstärkung der Zusammenarbeit

Auch Südsudans Präsident Salva Kiir traf sich nach Angaben seines Büros mit Haskel zu Gesprächen über eine Verstärkung der Zusammenarbeit in mehreren Bereichen. Israel habe dem Land "neue Möglichkeiten" unter anderem in der Öl- und Gasindustrie, im Bergbau und in der Landwirtschaft angeboten, um ausländische Investoren anzulocken, erklärte das Präsidentenbüro.

Haskel bezeichnete den Besuch ihrerseits als "Ausdruck der Freundschaft und Solidarität zwischen den beiden Nationen". Sie kündigte ein Hilfspaket mit Lebensmitteln und medizinischer Ausrüstung an.

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