Die Vorwürfe wiegen schwer: Zehntausende Kinder sollen aus der Ukraine nach Russland entführt worden sein, wo sie zur Adoption freigegeben werden. Die First Lady der USA setzt sich nun offenbar auf höchster Ebene für die Kinder ein.
Die Ehefrau des US-Präsidenten Donald Trump, Melania Trump, hat laut Insidern in einem persönlichen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin die Notlage von Kindern in der Ukraine und Russland angesprochen. Wie zwei Insider aus dem Weißen Haus der Nachrichtenagentur Reuters sagten, soll es in dem Schreiben um die Entführungen von ukrainischen Kindern infolge des Krieges in der Ukraine gehen. Weitere Details wollten sie nicht preisgeben. Präsident Trump habe den Brief während des Gipfeltreffens in Alaska persönlich an Putin übergeben, hieß es weiter.
Die Ukraine hat den Transport von Zehntausenden Kindern nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete ohne Zustimmung von Familien oder Vormündern als Kriegsverbrechen bezeichnet. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen (UN) hatte erklärt, Russland habe Millionen ukrainischer Kinder Leid zugefügt und ihre Rechte verletzt, seit der Krieg gegen die Ukraine 2022 begann.
Zudem prangert das UN-Menschenrechtsbüro an, dass ukrainische Kinder in den besetzten Gebieten russischer Kriegspropaganda ausgesetzt würden. In den Schulen und Jugendgruppen finde militärisch-patriotisches Training statt. Das verstoße gegen die Pflicht einer Besatzungsmacht, das Bildungswesen und die Kultur der Bevölkerung zu respektieren.
Die NGO "Save Ukraine" hatte kürzlich über einen Online-Katalog berichtet, in dem Russlands Besatzungsbehörden in der Ostukraine entführte ukrainische Kinder zur Adoption anbieten würden. Auf der Website des "Bildungsministeriums" der Besatzer im Gebiet Luhansk seien aktuell 294 Kinder gelistet - mitsamt Fotos, Alter und Charakterbeschreibung.
Anfang 2023 hatte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Russen vorgeworfen, ukrainische Kinder entführt und für sexuellen Missbrauch verkauft zu haben. Es gebe entsprechende Nachrichten in Online-Netzwerken, erklärte Dmytro Lubinets. Diese hätten enthüllt, "dass Russen ukrainische Kinder entführen und Sex-Videos mit ihnen machen". So seien für einen Jungen, "der demnächst mit der Schule starten soll", 250.000 Rubel (mehr als 3200 Euro) geboten worden.
Verfahren gegen Russland
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte einem Bericht der "New York Times" zufolge bereits im März 2023 ein Verfahren gegen Vertreter Russlands wegen mutmaßlicher Verbrechen in der Ukraine eröffnet. Wie die Zeitung berichtete, soll es um den Vorwurf der Entführung ukrainischer Kinder gehen.
Der IStGH-Chefankläger Karim Khan hatte zuvor nach einem Besuch in der Ukraine gesagt, den Vorwürfen zu Kindesentführungen im Land gehe sein Büro mit besonderer Priorität nach. Der IStGH mit Sitz in Den Haag verfolgt seit 2002 besonders schwerwiegende Vergehen wie Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Weder Russland noch die Ukraine sind Vertragsstaaten des IStGH.
Da Russland den IStGH nicht anerkennt, kann der Gerichtshof jedoch nicht gegen Moskau wegen des Verbrechens der Aggression vorgehen. Die Regierung in Kiew drängt deshalb auf ein internationales Sondertribunal.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke