Die Aktivistin Carola Rackete ist nach einer Störaktion bei einem norwegischen TV-Sender aus dem Studio eskortiert worden. Darüber berichten mehrere norwegische Medien, auch Videoausschnitte kursieren im Internet. Rackete hält sich Angaben auf ihrem Social-Media-Profil zufolge derzeit in Norwegen auf, um gegen die dortige Fossilindustrie zu demonstrieren. Schon vor einigen Tagen kündigte die aktivistische Gruppe „Extinction Rebellion“ in mehreren norwegischen Städten für Montag bis Mittwoch „Aktionen“ an, ohne konkreter zu werden.
Am 8. September wählt Norwegen sein Nationalparlament Storting. Racketes Störaktion soll sich vor der Aufzeichnung der Parteivorsitzenden-Debatte des öffentlich-rechtlichen Senders NRK am Montag ereignet haben. Auf Videoclips ist erst eine Person in einem Elefantenkostüm zu sehen. Rackete erhob sich schließlich aus dem Publikum und begann mit einem lautstarken Monolog.
„Wie Drogendealer“ – Rackete kritisiert norwegische Gas-Exporte
„Jede Regierung wird danach beurteilt werden, was sie getan hat und wann“, rief Rackete unter Buhrufen des Publikums. Norwegen sei der größte Gasproduzent in Europa und weltweit auf Platz Acht. Deswegen trage das Land Verantwortung und habe gegenüber anderen Ländern eine „Umweltschuld“. Norwegen sei „wie Drogendealer, die die anderen europäischen Länder süchtig halten“ würden.
In einem Instagram-Posting hatte Rackete zuvor dem norwegischen Energiekonzern Equinor, der zu 67 Prozent dem Staat gehört, Greenwashing vorgeworfen. Statt auf Transformation zu setzen, werde das Gas künftig in andere Länder exportiert.
Rackete verwies auch auf die Verantwortung Norwegens seinen Arbeitnehmern gegenüber – und erwähnte dabei Deutschland. Man müsse einen gerechten Übergang organisieren: „Sonst endet ihr wie die deutsche Autoindustrie – mit einem Produkt, das niemand mehr haben will“. An der Aktion war laut eines Berichts des norwegischen Portals „Nettavisen“ auch die Aktivistin Olivia Søtvik beteiligt.
Carola Rackete hatte im Juni ihr Mandat im Europaparlament nach nur rund einem Jahr wieder aufgegeben. Ihr Team habe den Sitz im Europaparlament „kollektiv“ gestalten wollen. An ihrer Stelle zog der Brandenburger Linken-Politiker Martin Günther ein.
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