Kurz vor dem geplanten Treffen zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin einigen sich fast alle Regierungschefs der EU auf eine gemeinsame Linie. Nur Ungarns Ministerpräsident zieht nicht mit. Stattdessen rechnet er mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ab.

Nach Auffassung des rechtspopulistischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban hat die Ukraine den Krieg gegen Russland bereits verloren. Das sagte Orban mit Blick auf das geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska.

"Er (der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj) hat diesen Krieg verloren", sagte Orban in einem Video-Interview, das das rechtskonservative Internetportal "mandiner.hu" veröffentlichte. "Wir reden hier darüber, so als ob es sich um eine Kriegssituation mit offenem Ausgang handeln würde", fügte er hinzu. Das sei falsch. "Die Ukrainer haben diesen Krieg verloren, Russland hat den Krieg gewonnen." Das Land kapituliere allein deswegen nicht, weil es mit Waffen und Geld von den Europäern versorgt werde. "Andernfalls wäre dieser Krieg längst zu Ende gewesen", sagte Orban weiter.

Am Vortag hatte Ungarns Regierung zudem die Mitunterzeichnung einer gemeinsamen Stellungnahme der anderen 26 EU-Staaten verweigert, in der die Bemühungen von Trump um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt werden. Zur Begründung hatte Orban bei Facebook geschrieben, diese Erklärung versuche "Bedingungen für Verhandlungen festzulegen, zu denen die EU-Spitzenpolitiker gar nicht eingeladen wurden".

Ohnehin sei es "traurig genug, dass die EU an den Rand gedrängt worden sei. Schlimmer wäre nur noch, wenn wir von der Seitenlinie aus Anweisungen geben würden." Ein EU-Russland-Gipfel bleibe als "einzig vernünftiger Schritt" übrig, schrieb der Rechtspopulist.

Der rechtsnationale Orban, der seit 2010 an der Macht ist, wurde von einigen europäischen Staats- und Regierungschefs für die Beziehungen seiner Regierung zu Russland und seine Ablehnung der Militärhilfe für die Ukraine kritisiert. Er hat auch nach der russischen Invasion enge Beziehungen zu Putin aufrechterhalten.

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