Russland hat nach Darstellung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán den Krieg gegen die Ukraine gewonnen. Orbán äußert sich kurz vor dem für Freitag in Alaska geplanten Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin.
„Wir reden jetzt, als wäre dies eine Kriegssituation mit offenem Ausgang, aber das ist nicht der Fall. Die Ukrainer haben den Krieg verloren. Russland hat diesen Krieg gewonnen“, sagte Orbán in einem Interview des YouTube-Kanals „Patriot“. „Die einzige Frage ist, wann und unter welchen Umständen der Westen, der hinter den Ukrainern steht, zugeben wird, dass dies geschehen ist und was daraus folgen wird.“
Orbán verweigerte gemeinsame Stellungnahme
Ungarns Regierung hatte sich zuvor einer gemeinsamen Stellungnahme der anderen 26 EU-Staaten verweigert, in der die Bemühungen Trumps um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt werden.
Darin betonen die Staats- und Regierungschefs, „dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen“ und ein gerechter und dauerhafter Frieden, der Stabilität und Sicherheit bringt, das Völkerrecht achten müsse. Nahezu wortgleich hatten dies am Wochenende schon Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Großbritannien, Finnland und die EU-Kommission in einer Stellungnahme gefordert.
Diesmal handelte es sich um eine Erklärung aller EU-Mitgliedstaaten – außer eben Ungarn. Die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán lehnt nicht nur Militärhilfe der Europäischen Union für die Ukraine als sinnlos und kriegsverlängernd ab.
Auch die EU-Sanktionen gegen Russland hält Orbán für nicht zielführend: Er hat sie wiederholt als nutzlos und schlecht für die europäische Wirtschaft kritisiert – und in der Vergangenheit auch schon die Aufhebung von EU-Sanktionen gegen mehrere Russen erzwungen.
Europäer und Ukrainer sehen Gipfel in Alaska mit Skepsis
Während der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2024 hatte Orbán den international weitgehend isolierten Kremlchef Wladimir Putin zum Ärger vieler EU-Kollegen überraschend in Moskau besucht und sich als Vermittler inszeniert. Der mit autoritären Methoden regierende Ungar gilt auch als treuer Anhänger von US-Präsident Trump, der Putin am Freitag in Alaska empfangen will. Zentraler Gesprächspunkt wird der Ukraine-Krieg sein – wobei sowohl in Kiew als auch in europäischen Hauptstädten befürchtet wird, dass Trump und Putin Absprachen zum Nachteil der Ukraine treffen könnten.
Orbán, der seit 2010 an der Macht ist, wurde von einigen europäischen Staats- und Regierungschefs für die Beziehungen seiner Regierung zu Russland und seine Ablehnung der Militärhilfe für die Ukraine kritisiert. Er hat auch nach der russischen Invasion enge Beziehungen zu Putin aufrechterhalten.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke