Noch herrscht Krieg im Gazastreifen. Doch hinter den Kulissen laufen bereits Gespräche für die "Zeit danach". Berichten zufolge hat ein palästinensischer Geschäftsmann gute Karten, den Küstenstreifen in der Zukunft zu regieren.
Ein palästinensischer Geschäftsmann ist einem israelischen Zeitungsbericht zufolge als möglicher Gouverneur des Gazastreifens für die Zeit nach dem Krieg im Gespräch. Die Zeitung "Jediot Achronot" berichtete, eine entsprechende Initiative laufe seit Monaten hinter den Kulissen. Es handele sich um den palästinensischen Geschäftsmann Samir Hulileh.
Hulileh soll demnach unter Schirmherrschaft der Arabischen Liga agieren und sowohl für Israel als auch für die USA akzeptabel auf dem Posten sein. Ziel sei es, den Übergang zur "Zeit danach" in Gaza in Fragen der Verwaltung des Gebiets vorzubereiten.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt als eines der Prinzipien zur Beendigung des Krieges die Errichtung einer Israel gegenüber friedlich gesonnenen Zivilregierung ohne eine Beteiligung der Hamas oder der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) genannt.
Hulileh wohnt in Ramallah und ist dem Bericht zufolge ein bekannter Ökonom sowie eine politische und wirtschaftliche Führungspersönlichkeit in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Er bekleidete mehrere Spitzenposten und gilt als enger Vertrauter des palästinensisch-amerikanischen Milliardärs Bashar Masri, der für seine guten Kontakte zur Regierung von US-Präsident Donald Trump bekannt ist.
USA und Israel lehnen Ägyptens Plan ab
Hulileh sagte dem palästinensischen Radiosender Adschjal, er sei bereit, Verantwortung für Gaza zu übernehmen. Er werde dies aber nicht ohne Zustimmung der Palästinensischen Autonomiebehörde tun. Angesichts der israelischen Ablehnung jeglicher Rolle für die PA müssten die Beteiligten "kreativ" sein, um eine Lösung zu finden, sagte er.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete unter Berufung auf das Präsidentenamt, zur künftigen Verwaltung des Gazastreifens sei nur der Staat Palästina befugt, "vertreten durch die Regierung oder ein vereinbartes Verwaltungsgremium".
Ägypten hatte im März einen Plan zum Wiederaufbau des in weiten Teilen zerstörten Gazastreifens vorgelegt. Dieser sieht unter anderem ein palästinensisches Gremium aus Technokraten vor, das während einer sechsmonatigen Übergangsphase die Kontrolle Gazas übernehmen soll. Dies solle unter der "Schirmherrschaft" der palästinensischen Regierung geschehen, bevor die Autonomiebehörde von Präsident Mahmud Abbas die Kontrolle vollständig übernimmt. Israel und die USA lehnen den Plan ab.
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