Militärische Erfolge könnte Kremlchef Putin bei dem anstehenden Gipfeltreffen in Alaska als Druckmittel nutzen. Nun kursieren Berichte, wonach den russischen Truppen ein Frontdurchbruch in der Region Donezk gelungen sein soll. Die ukrainische Armee bestreitet dies.
Die ukrainische Armee hat Berichte zu einem russischen Frontdurchbruch im Abschnitt bei den Städten Pokrowsk und Dobropillja im Gebiet Donezk zurückgewiesen. Das Durchsickern russischer Gruppen mit wenig Mann bedeute noch nicht, dass sie diese Gebiete unter Kontrolle bringen würden, teilte die für den Frontabschnitt zuständige Armeegruppe "Dnipro" bei Telegram mit. Die Situation bleibe schwierig und die Kämpfe in dieser Region seien die intensivsten im Vergleich zu anderen Frontabschnitten.
Vorher hatten ukrainische Militärbeobachter von einem russischen Vorrücken um mehr als zehn Kilometer nordöstlich der von einer Einschließung bedrohten Stadt Pokrowsk berichtet. Dem US-amerikanischen Institute for the Study of War (ISW) zufolge ist es noch zu früh, um von einem Durchbruch auf operativer Ebene zu sprechen.
Dem ukrainischen Militärbeobachter Kostjantyn Maschowets zufolge operieren russische Infiltrationsgruppen und Einheiten in der Nähe mehrerer Ortschaften bei Dobropillja, schreiben die Experten in ihrem jüngsten Lagebericht.
Mehrfach war in Berichten von Militärs bereits vom Vordringen von Kleingruppen russischer Soldaten nach Pokrowsk selbst die Rede. Die Agglomeration der Städte Pokrowsk und Myrnohrad ist von drei Seiten durch russische Truppen eingeschlossen. Für den Nachschub ist nur noch ein etwa 15 Kilometer breiter Korridor verblieben. Aufgrund von Soldatenmangel durch Rekrutierungsprobleme und Fahnenflucht wird bei ukrainischen Kommentatoren immer öfter über einen Frontzusammenbruch in der Ostukraine spekuliert.
Ukraine will zwei Dörfer zurückerobert haben
Die Ukraine hat derweil nach eigenen Angaben in der Grenzregion Sumy zwei Ortschaften zurückerobert. Die Streitkräfte hätten die Siedlungen Stepne und Nowokostjantyniwka befreit, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Lage an der Front sei schwierig, aber es gebe einige Fortschritte. In den vergangenen Tagen hatte die Ukraine bereits die Rückeroberung eines Dorfes gemeldet.
Ein ukrainischer Truppenübungsplatz ist unterdessen in der Nacht durch einen russischen Raketenschlag angegriffen worden. Ein Soldat wurde dabei getötet und elf weitere verletzt, teilten die ukrainischen Landstreitkräfte bei Telegram mit. Zwölf Militärangehörige ersuchten mit Stresssymptomen medizinische Hilfe. Der Angriff sei mit einem Sprengkopf mit Streumunition ausgeführt worden, hieß es. Der Ort des Raketenangriffs wurde nicht genannt.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griffen die russischen Streitkräfte in der Nacht insgesamt mit 48 Kampfdrohnen und 4 ballistischen Raketen an. 36 Drohnen seien abgeschossen oder durch elektronische Luftabwehr zum Absturz gebracht worden. Raketen- oder Drohneneinschläge habe es an 7 Orten gegeben, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit.
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