100 Tage Schwarz-Rot - aber kein Grund zum Feiern: An den Zusammenhalt der Koalition glaubt nur etwas mehr als die Hälfte der Deutschen. Und die Zufriedenheit mit der Arbeit von Kanzler Merz im RTL/ntv-Trendbarometer sinkt auf den Tiefpunkt seit der Kanzlerwahl im Mai.

An diesem Donnerstag ist die schwarz-rote Koalition 100 Tage im Amt. Zum Jubiläum gibt es allerdings schlechte Nachrichten: Zusammen kommen Union und SPD im RTL/ntv-Trendbarometer nur noch auf 37 Prozent. Die AfD dagegen steht wie bereits im April bei 26 Prozent, also vor der Union, die weiter verliert und auf 24 Prozent absackt. So wenig Zustimmung hatte die Union zuletzt Ende April.

Die SPD verharrt wie in den Vorwochen weiter bei nur 13 Prozent und liegt damit gleichauf mit den Grünen, die um einen Punkt zulegen. Die Linke kommt auf 11 Prozent (minus ein Punkt). Die Werte von FDP (3 Prozent), BSW (4 Prozent) und den anderen sonstigen Parteien (6 Prozent) bleiben unverändert. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen steigt um einen Punkt auf 25 Prozent und liegt damit deutlich über dem Anteil der Nichtwähler bei der vergangenen Bundestagswahl (17,9 Prozent).

Massiv leidet auch die Zustimmung zu Bundeskanzler Friedrich Merz - sie fällt auf einen Tiefpunkt. Nur noch 29 Prozent der Befragten sind zufrieden mit seiner Arbeit (minus drei Punkte). Das ist der schlechteste Wert seit der Kanzlerwahl im Mai. Die Unzufriedenheit mit der Arbeit des Kanzlers steigt zugleich im Wochenvergleich um drei Punkte auf 67 Prozent.

Mehrheitlich zufrieden mit Merz' Arbeit sind nach wie vor nur die Anhänger von CDU und CSU. Aber auch hier sinkt der Anteil der Zufriedenen im Vergleich zur Vorwoche um 4 Prozentpunkte von 76 auf 72 Prozent. Von den Anhängern der mitregierenden SPD ist nach wie vor eine Mehrheit von 60 Prozent nicht mit der Arbeit des Kanzlers zufrieden. Und von den Anhängern der AfD sind aktuell fast alle (95 Prozent) mit der Arbeit von Merz unzufrieden.

Auch bei der Einschätzung der politischen Kompetenz der Parteien verliert die Union nochmals einen Prozentpunkt. Nur noch 19 Prozent der Bundesbürger trauen CDU/CSU zu, mit den Problemen in Deutschland fertig werden zu können. 12 Prozent trauen dies der AfD, 7 Prozent der SPD zu - beide legen um einen Punkt zu. Jeweils 5 Prozent sagen, die Grünen beziehungsweise die Linken könnten mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werden. Die Hälfte der Deutschen traut keiner Partei politische Kompetenz zu.

Nur noch 14 Prozent der Bundesbürger rechnen derzeit mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland - das sind 4 Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Es ist der bislang niedrigste ermittelte Wert in diesem Jahr. Viereinhalbmal mehr (62 Prozent) rechnen mit einer Verschlechterung. 22 Prozent erwarten keine Veränderung der wirtschaftlichen Lage.

Auch die Prognose der Befragten für den Zusammenhalt der Regierungskoalition sieht düster aus: Lediglich etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) geht davon aus, dass die derzeitige Koalition aus CDU/CSU und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2029 halten wird. 43 Prozent glauben hingegen an ein vorzeitiges Zerbrechen der Koalition. An den Zusammenhalt bis zum Ende der Legislaturperiode glauben insbesondere die Anhänger der CDU/CSU (81 Prozent), SPD (64 Prozent) und der Grünen (67 Prozent).

Von einem vorherigen Auseinanderbrechen gehen vor allem die Anhänger der AfD (74 Prozent) aus. Das Vertrauen in den Fortbestand der aktuellen Regierungskoalition ist somit geringer als das Vertrauen in die Vorgängerkoalition aus SPD, Grünen und FDP im September 2024, sie lag damals bei insgesamt 60 Prozent.

Die Daten des RTL/ntv-Trendbarometers wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 5. August bis zum 11. August erhoben. Datenbasis: 2505 Befragte, statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zu Meinungen zum Fortbestand der schwarz-roten Regierungskoalition wurden zwischen dem 8. August bis zum 11. August erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

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