Im Juni schießt ein 15-Jähriger dreimal auf Miguel Uribe. Zwei Schüsse treffen den kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten am Kopf. Er überlebt, aber die Hoffnung schwindet: Seine Ärzte bezeichnen seinen Zustand als "kritisch".

Der Gesundheitszustand des kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe hat sich nach Angaben seines Ärzteteams lebensbedrohlich verschlechtert. Infolge einer Hirnblutung benötige Uribe "neurochirurgische Eingriffe", sein Zustand sei "kritisch", teilt das behandelnde Santa-Fe-Krankenhaus in der Hauptstadt Bogotá mit. Er befinde sich weiterhin auf der Intensivstation.

Uribe wurde im Juni bei einem Wahlkampfauftritt in Bogotá angeschossen. Zwei Schüsse trafen ihn am Kopf, ein weiterer am Knie. Bei dem mutmaßlichen Schützen handelt es sich der Polizei zufolge um einen etwa 15 Jahre alten Jugendlichen. Die Ermittler gehen davon aus, dass er von Mitgliedern der mittlerweile aufgelösten Guerilla-Organisation Farc angeheuert wurde. Demnach wurden bisher sechs Verdächtige festgenommen.

Uribe ist ein prominenter Kritiker der linksgerichteten Regierung von Gustavo Petro sowie ein entschiedener Gegner der Guerillagruppen und mächtigen Drogenkartellen Kolumbiens. Laut Polizei gab es vor dem verhängnisvollen Wahlkampfauftritt keine konkreten Drohungen gegen ihn.

Nur wenige Tage nach dem Attentat eskalierte die Gewalt in dem Land weiter: Bei einer Angriffsserie auf staatliche Einrichtungen im Südwesten von Kolumbien wurden mindestens sieben Menschen getötet.

Zahlreiche Menschen im Land fürchten einen Rückfall in die Gewaltspirale der 1980er und 90er Jahre, als bewaffnete Angriffe der Drogenkartelle und Morde an Politikern zum Alltag gehörten. Die Konflikte endeten auch nicht, nachdem 2016 die mit Abstand größte Guerilla-Organisation Farc ein Friedensabkommen mit der damaligen Regierung unterzeichnet und sich anschließend aufgelöst hatte.

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