Moskau hält an der Forderung fest, dass die Ukraine für Frieden Zugeständnisse machen müsse. Wenn sein Land einen Teil seines Territoriums abtrete, würde das einen Präzedenzfall schaffen, warnt nun aber Kiews Botschafter in Deutschland, Makeiev. US-Präsident Trump lobt er.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat angesichts möglicher Friedensverhandlungen die von Russland geforderten Gebietsabtritte der Ukraine weiterhin ausgeschlossen. Der Verzicht der Ukraine auf Teile ihres Territoriums "würde heißen, dass das Recht des Stärkeren gewinnt", sagte Makeiev im ZDF. "Wenn in Europa Ungerechtigkeit statt Völkerrecht herrscht, dann wird sich in Europa keiner mehr sicher fühlen", fügte er hinzu.
Alle Gespräche müssten dazu führen, dass Russland zu Zugeständnissen gezwungen werde, nicht die Ukraine. Russland habe diesen Krieg angefangen und "es ist Russland, das dafür Rechnung tragen muss", forderte Makeiev. Moskau verlangt von Kiew bisher, vier von Russland teilweise besetzte ostukrainische Regionen sowie die annektierte Halbinsel Krim vollständig abzutreten und zudem auf westliche Militärhilfe und einen Nato-Beitritt zu verzichten. Die Ukraine wies diese Forderungen bereits zuvor als unannehmbar zurück.
Russland sei an einem Frieden nicht interessiert, sagte Makeiev weiter. "Diese Nacht wurde die Ukraine erneut mit Drohnen beschossen", der Kiewer Vorort Butscha sei getroffen worden und in der Hauptstadt selbst habe es Luftalarm gegeben. Im Hinblick auf das geplante bilaterale Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin betonte der Botschafter, es werde "nicht ohne die Ukraine über die Ukraine gesprochen". Trump habe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensykj "sofort" über die Gespräche der vergangenen Tage zwischen den USA und Russland informiert.
Europa soll mit am Tisch sitzen
Selenskyj habe sich mit europäischen Spitzenpolitikern abgesprochen, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Europa müsse bei künftigen Verhandlungen mit am Tisch sitzen, forderte Makeiev. Selenskyj hatte wiederholt gefordert, mit Putin direkt über ein Ende des Krieges zu verhandeln. Putin lehnte dies am Donnerstag erneut ab, da "bestimmte Voraussetzungen" derzeit noch nicht erfüllt seien. Trump machte ein Treffen des ukrainischen und russischen Präsidenten nicht zur Bedingung für ein bilaterales Gespräch mit Putin.
Der Botschafter forderte weitere Sanktionen der USA und der EU gegen Russland, etwa durch den Einzug von russischem Staatsvermögen. "Da liegen 300 Milliarden Euro auf der ganzen Welt" verteilt, sagte Makeiev. "Die könnte man dafür nutzen, dass wir mehr Waffen bekommen."
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