Am Freitag läuft das von Trump gesetzte Ultimatum gegen Russland aus. Bisher bewegt sich der Kreml nicht. In Moskau empfängt Machthaber Putin allerdings jetzt den Gesandten des US-Präsidenten. Nach knapp drei Stunden ist das Treffen beendet.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in Moskau den US-Sondergesandten Steve Witkoff empfangen. Das teilte der Kreml auf seiner Website mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Fotos des Kremls zufolge nahm an dem Treffen auch Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow teil. Es dauerte nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass knapp drei Stunden.
Aus Sicht des Kreml ist das Gespräch zwischen Putin und Witkoff in Moskau "konstruktiv" verlaufen. Es habe "eine ziemlich nützliche und konstruktive Unterhaltung stattgefunden", sagte Uschakow nach dem Treffen vor Journalisten. Moskau habe über Witkoff Signale aus den USA zum Ukraine-Krieg bekommen und umgekehrt Signale an US-Präsident Donald Trump übermittelt. Zum Inhalt machten beide Seiten keine Angaben. In Washington wurde für den Abend (22.30 Uhr MESZ) eine Äußerung von Trump zu Wirtschaftsfragen angekündigt.
Die Gespräche finden vor dem Hintergrund der von Trump gesetzten Frist zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine statt, die am Freitag ausläuft. Trump hatte mit weiteren Sanktionen gegen Russland gedroht, sollte es seine Offensive nicht einstellen.
Die "Financial Times" berichtet von möglichen weiteren US-Maßnahmen gegen die sogenannte russische Schattenflotte. Damit könnte aus Sicht der US-Administration der wirtschaftliche Druck auf das Putin-Regime verstärkt werden. Mit der "Schattenflotte" umgeht Russland westliche Sanktionen zum Öltransport. Die oftmals alten und maroden Tanker verkehren unter undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen und mit fehlendem Versicherungsschutz auf hoher See. Die EU hat mehr als 400 entsprechende Schiffe bereits sanktioniert, auf US-Listen stehen dagegen nur 213 Tanker.
Geringe Erfolgschancen für Einigung
Russland plant einem Bericht von "Bloomberg" zufolge offenbar, den USA verschiedene Angebote zu unterbreiten, um zusätzliche Sanktionen zu verhindern. "Ein möglicher Vorschlag könnte darin bestehen, die Luftangriffe mit Drohnen und Raketen als Geste der Deeskalation auszusetzen - vorausgesetzt, die Ukraine unterzeichnet das Abkommen ebenfalls", berichtet ein namentlich nicht genannter Insider. Die Erfolgschancen für eine Einigung zwischen Moskau und Washington schätzt dieser aber als gering ein.
Trump sagte am Dienstag, er wolle die Gespräche Witkoffs in Moskau abwarten, bevor er Strafmaßnahmen auf den Weg bringe. "Wir werden sehen, was passiert", sagte er. Russland zeigte sich von den Drohungen bisher unbeeindruckt. Die Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine laufen seit Monaten ins Leere.
Nachdem es zwischen den USA und Russland wegen des Ukraine-Krieges jahrelang kaum Kontakt gegeben hatte, ist Witkoff mittlerweile zum fünften Mal in diesem Jahr in Moskau.
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