Vergangene Woche fordern mehr als 200 Prominente Bundeskanzler Merz in einem Brief auf, die Waffenlieferungen an Israel einzustellen. Jetzt setzen zahlreiche weitere bekannte Gesichter ihre Namen unter das Schreiben. Kritik bleibt nicht aus.

Mehr als 160 weitere Schauspieler, Musiker und Medienleute haben sich dem Aufruf zu einem Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel angeschlossen. Zu den 162 Unterzeichnern zählen nach Angaben der Kampagnengruppe Avaaz unter anderem die Musiker Nina Chuba und Clueso, Regisseur Fatih Akin, der israelische Golden Globe Gewinner Ari Folman oder Schauspielerin Sandra Hüller.

Damit haben inzwischen 367 Prominente den Aufruf unterzeichnet. Vergangenen Donnerstag hatten bereits mehr als 200 Prominente die Bundesregierung zu einem Kurswechsel gedrängt. Zu den Erstunterzeichnern gehörten unter anderem Musiker Ski Aggu, Schauspielerin Katharina Thalbach oder die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf.

In dem Schreiben an Bundeskanzler Friedrich Merz werden ein sofortiger Stopp deutscher Waffenexporte an Israel und stattdessen verstärkte humanitäre Hilfsmaßnahmen für Gaza gefordert. "Auch wir verurteilen die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste. Aber kein Verbrechen legitimiert es, Millionen von unschuldigen Menschen auf brutalste Weise kollektiv zu bestrafen", hieß es darin.

Kritik an offenem Brief

Mit Blick auf die aktuelle Situation im Gazastreifen kritisierten die Initiatoren des Briefes auch, dass Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigt habe, den gesamten Gazastreifen zu besetzen. Israelische Medien hatten darüber berichtet. "Herr Merz, es ist höchste Zeit, zu handeln!", hieß es deshalb von den Initiatoren.

Frei von Kritik ist der offene Brief dennoch nicht. Gegenstimmen verurteilen etwa, dass nach dem Anschlag der Terrororganisation Hamas auf ein Musikfestival in der Negevwüste nahe dem Gaza-Streifen am 7. Oktober 2023 keine vergleichbare Initiative ins Leben gerufen wurde. Über 1200 Menschen kamen bei der Attacke ums Leben, Hunderte wurden verschleppt.

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