Anders als die Regierung in Jerusalem strebt Israels Armeechef Samir Berichten zufolge keine vollständige Besetzung des Gazastreifens an. Verteidigungsminister Katz richtet daher jetzt deutliche Worte an ihn.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat Armeechef Ejal Samir in die Schranken gewiesen. Berichten zufolge hatte dieser zuvor Zweifel an möglichen Regierungsplänen geäußert, die eine vollständige Besetzung des Gazastreifens vorsehen.
Der israelische Generalstabschef habe das Recht seine Position zur nächsten Phase des Kriegs im Gazastreifen mitzuteilen, so Katz auf X. Wenn die Politik Entscheidungen getroffen habe, müsse die Armee diese aber "mit Entschlossenheit und Professionalität" ausführen. Am Dienstagnachmittag habe es eine "fast dreistündige Sicherheitsbesprechung im kleinen Kreis" gegeben. Dabei habe der Armeechef "Optionen für die Fortsetzung der Operationen" im Gazastreifen vorgestellt, erklärte Katz.
Medienberichten zufolge strebt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die vollständige Besetzung des Gazastreifens an. Samir hatte sich nicht öffentlich dazu geäußert. Israelische Medien berichteten aber, der Armeechef lehne eine Besetzung des Gazastreifens ab. Laut Berichten wird Netanjahu am Donnerstag sein Sicherheitskabinett einberufen, um endgültige Entscheidungen über das weitere Vorgehen im Gazastreifen zu treffen.
Räumungsaufruf für Süden Gazas
Noch vor der Sitzung des Sicherheitskabinetts veröffentlichte die israelische Armee einen Räumungsaufruf für Wohngebiete im Süden der Stadt Gaza. Der Militärsprecher forderte die Einwohner des Viertels Al-Saitun in arabischer Sprache dazu auf, sich sofort in Richtung Süden in die humanitäre Zone in Al-Mawasi zu begeben. Entsprechend vorheriger Warnungen weite die Armee ihren Einsatz in Richtung Westen aus, hieß es weiter.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor 22 Monaten nach dem beispiellosen Hamas-Massaker in Israel ist fast die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens zu Binnenvertriebenen geworden. Viele Menschen mussten seitdem bereits mehrfach flüchten. Auch in der humanitären Zone Al-Mawasi kam es immer wieder zu tödlichen Angriffen.
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