Verteidigungsminister Pistorius bleibt der Star des Forsa-Politikerrankings. Viele Vertrauenspunkte büßen hingegen Wirtschaftsministerin Reiche und CDU-Fraktionschef Spahn ein. Schlecht sieht es auch bei der Zustimmung für die Unionsparteien aus - sie entspricht derjenigen für die AfD.

Die kurze Aufholjagd der Union ist schon wieder vorbei. In der vergangenen Woche hatten sich CDU und CSU mit 26 Prozent im RTL/ntv-Trendbarometer knapp vor die AfD geschoben, die bei 25 Prozent verharrte. Nun verliert die Union erneut einen Prozentpunkt - somit liegt sie wieder mit der AfD gleichauf (beide 25 Prozent). Die Grünen und die Linken liegen wie in der Vorwoche bei 12 Prozent, die SPD bleibt bei 13 Prozent.

Unverändert auch die Zustimmung für die FDP bei 3 Prozent. Das BSW gewinnt einen Punkt dazu und kommt auf 4 Prozent. Somit würden weder die FDP noch das BSW in den Bundestag einziehen, wäre diesen Sonntag Bundestagswahl. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 24 Prozent deutlich über dem Anteil der Nichtwähler bei der vergangenen Bundestagswahl (17,9 Prozent).

Die Zufriedenheit mit der Arbeit von Kanzler Friedrich Merz sinkt um einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche. Nur 32 Prozent der Befragten befinden seine Leistung für gut. Eine deutliche Mehrheit von 64 Prozent der Befragten ist hingegen unzufrieden mit dem Kanzler.

In der CDU werden Forderungen laut, die Deutschen sollen mehr und länger arbeiten. Insbesondere Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche fordert eine längere Lebensarbeitszeit. Doch nur eine Minderheit der Bundesbürger (18 Prozent) findet es richtig, wenn das gesetzliche Rentenalter angesichts des demografischen Wandels auf 70 Jahre angehoben würde. Die große Mehrheit (81 Prozent) fände eine solche Erhöhung des Rentenalters nicht richtig. Diese mehrheitliche Ablehnung der Rente ab 70 findet sich in allen Bevölkerungs- und Wählergruppen wieder.

Nur noch 18 Prozent der Bundesbürger rechnen derzeit mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland - das sind 7 Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Etwa dreimal mehr (59 Prozent) rechnen mit einer Verschlechterung. 20 Prozent erwarten keine Veränderung der wirtschaftlichen Lage.

Den im Bundestag vertretenen Parteien sprechen die Befragten eine vergleichsweise geringe politische Kompetenz zu. Die Union verliert im Vergleich zur Vorwoche sogar drei Prozentpunkte. Nur noch ein Fünftel (20 Prozent) der Bundesbürger traut der Union zu, mit den Problemen in Deutschland fertig werden zu können. Die Kompetenzwerte der anderen Parteien bleiben unverändert: 11 Prozent trauen der AfD, 6 Prozent der SPD und jeweils 5 Prozent den Grünen beziehungsweise der Linken politische Kompetenz zu. 51 Prozent der Bundesbürger (plus 3 Prozentpunkte) sprechen keiner Partei politische Kompetenz zu.

Allerdings gibt es einen äußerst beliebten Politiker in der schwarz-roten Bundesregierung. Der mit Abstand vertrauenswürdigste Politiker für die Menschen in Deutschland ist Verteidigungsminister Boris Pistorius. Im Forsa-Politiker-Ranking verliert Pistorius' Vertrauenswert zwar leicht und sinkt um einen Punkt im Vergleich zum Mai. Dennoch bleibt er mit 61 Vertrauenspunkten unangefochten an der Spitze, gefolgt von Hendrik Wüst mit 53 Punkten. Den dritten und vierten Platz belegen - deutlich von Pistorius und Wüst abgesetzt - Kanzleramtschef Thorsten Frei und Außenminister Johann Wadephul mit jeweils 42 Punkten. Ihnen folgt mit nur einem Punkt Abstand die frühere Bundestagspräsidentin und jetzige Arbeitsministerin Bärbel Bas, die im Mai noch Platz drei belegte.

Dahinter liegen auf Rang sechs, sieben und acht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (39 Punkte), Friedrich Merz (38 Punkte) und Finanzminister Lars Klingbeil (37 Punkte). Kanzler Merz verbessert sich damit um einen Platz im Vergleich zum Mai, während Vizekanzler Klingbeil von Rang fünf auf acht zurückfällt. Auf Platz neun und zehn folgen - wie schon im Mai - der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch mit 34 und die Linken-Fraktionsvorsitzende Heidi Reichinnek mit 32 Vertrauenspunkten.

Die größten Vertrauensverluste gab es seit Mai für Wirtschaftsministerin Reiche (minus 10 Punkte) und Unionsfraktionschef Jens Spahn (minus 7 Punkte). Damit liegt Spahn auf dem viertletzten Platz, nur noch 3 Punkte vor der BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel mit jeweils 16 Punkten. Schlusslicht des Rankings bleibt Weidels Co-Parteivorsitzender Tino Chrupalla, der seinen Vertrauenswert im Vergleich zum Mai um einen Punkt verbessert.

Die Daten des RTL/ntv-Trendbarometers wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 29. Juli bis zum 4. August erhoben. Datenbasis: 2503 Befragte, statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zum RTL/ntv-Politiker-Ranking wurden zwischen dem 30. Juli und dem 1. August erhoben. Datenbasis: 1503 Befragte. Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte. Die Daten zu Meinungen zur Rente ab 70 wurden vom 1. bis zum 4. August erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte, statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

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