Die Bundesregierung beschließt ein Sondervermögen für die Verteidigung. Ist lange unklar, wofür das Geld ausgegeben werden soll, sickern jetzt erste Informationen aus dem verantwortlichen Ministerium durch.

Das Verteidigungsministerium plant Insidern zufolge den milliardenschweren Kauf von Kampfjets sowie Transport- und Schützenpanzern. Darunter seien auch 20 hochmoderne Eurofighter-Jets für die elektronische Kriegsführung, sagten zwei mit den Plänen Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters. Allein diese hätten einen Wert von vier bis fünf Milliarden Euro. Dazu kämen voraussichtlich 2000 bis 3000 Transport- und Spähpanzer vom Typ Boxer, die etwa zehn Milliarden Euro kosten könnten. Sie werden von KNDS und Rheinmetall gebaut.

Zudem sei der Kauf von bis zu 3500 Patria-Schützenpanzern in Planung. Ein solcher Auftrag könnte rund sieben Milliarden Euro wert sein. Das Ministerium rechnet den Insidern zufolge mit der Auslieferung von Boxer und Patria innerhalb der nächsten zehn Jahre. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete ebenfalls von Planungen, allerdings teils mit anderen Zahlen.

Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Deutschland eine beschleunigte Aufrüstung beschlossen. Dafür ist die Regierung bereit, sich mit mehreren Hundert Milliarden Euro zu verschulden. Der reguläre Verteidigungshaushalt soll 2026 rund 83 Milliarden Euro betragen, rund 20 Milliarden Euro mehr als 2025.

Das macht die Ausrüstung so besonders

Die Eurofighter sollten eigentlich schon in der letzten Wahlperiode geordert werden. In der Electronic-Warfare-Ausführung, auch Eurofighter EK genannt, sind sie mit spezieller Technik ausgestattet, um feindliche Luftverteidigung zu stören und auszuschalten. Die Jets haben ein hochmodernes Selbstschutzsystem, das mithilfe von künstlicher Intelligenz schnell auf Bedrohungen reagieren kann.

Der Boxer ist ein gepanzertes Transportfahrzeug, das vor allem dafür genutzt wird, Truppen sicher an ihren Einsatzort zu bringen. Der achträdrige Panzer ist modular aufgebaut, das heißt, man kann ihn in verschiedenen Ausführungen bauen - zum Beispiel als Sanitätsfahrzeug, als Führungsfahrzeug oder als Transportfahrzeug. Er bietet unter anderem Schutz vor Minen und ist geländegängig. Die Bundeswehr hat derzeit etwa 400 Exemplare in unterschiedlichen Varianten im Einsatz.

Der Patria ist ursprünglich ein finnischer Schützenpanzer, der in Deutschland von KNDS und der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) mitgebaut werden soll. Der sechsrädrige Schützenpanzer ist ebenfalls ein Mehrzweck-Fahrzeug, das vor allem zur Unterstützung der Infanterie konstruiert wurde.

Den Insidern zufolge treibt das Verteidigungsministerium zudem den Kauf von weiteren IRIS-T-Luftabwehrsystemen voran und will auch Hunderte Sky-Ranger zur Drohnenbekämpfung anschaffen. Genaue Zahlen gab es dazu vom Ministerium aber noch nicht.

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