Auf dem Luftweg will Deutschland dringend benötigte Hilfe in den Gazastreifen bringen. Die ersten Bundeswehrmaschinen sind bereits auf dem Weg nach Jordanien. Von dort aus könnten die Abwürfe laut Bundeskanzler Merz "möglicherweise sogar schon ab morgen" beginnen.
Zur Unterstützung einer Luftbrücke für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen sind zwei deutsche Transportflugzeuge auf dem Weg nach Jordanien. Das teilte Bundeskanzler Friedrich Merz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem jordanischen König Abdullah II. in Berlin mit. Die beiden Flugzeuge vom Typ A400M würden in Jordanien ausgerüstet und aufgetankt, "damit sie die entsprechenden Missionen ab dem Wochenende spätestens, möglicherweise sogar schon ab morgen fliegen können", sagte Merz.
Auch Frankreich will sich in den kommenden Tagen an einer Luftbrücke für den Gazastreifen beteiligen. Die Hilfslieferungen aus der Luft sollten den "dringendsten Bedürfnissen der zivilen Bevölkerung" entsprechen, hieß es in diplomatischen Kreisen in Paris. Parallel dazu setze sich Frankreich für Hilfslieferungen per Lastwagen ein, "die mit Abstand effiziente Lösung".
Beim Abwurf der Hilfsgüter aus der Luft sollte größte Vorsicht gelten, um die Sicherheit der Bevölkerung nicht zu gefährden. "Diese Operation soll nicht die dringend nötige Zunahme der Hilfslieferungen ersetzen, die das Öffnen von Grenzübergängen durch Israel erfordert", hieß es weiter.
Abstimmung mit Verbündeten
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte am Montag angekündigt, dass Deutschland gemeinsam mit Jordanien eine Luftbrücke für humanitäre Hilfsgüter für den Gazastreifen einrichten werde. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius werde sich eng mit Frankreich und Großbritannien abstimmen, sagte Merz weiter. Die beiden Länder seien ebenfalls bereit, "eine solche Luftbrücke für Lebensmittel und für medizinische Güter zur Verfügung zu stellen".
Nach israelischen Angaben sind den dritten Tag in Folge Hilfsgüter aus der Luft über dem Gazastreifen abgeworfen worden. Die Lieferungen umfassten 52 Paletten mit Lebensmitteln, die in den vergangenen Stunden an Fallschirmen von jordanischen, emiratischen sowie erstmals auch ägyptischen Flugzeugen abgeworfen wurden, wie die israelische Armee mitteilte. Die drei Länder koordinieren demnach ihre Abwürfe mit Israel.
Derweil sind auf dem Landweg laut israelischen Angaben allein am Montag 200 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen. Weiteren 260 Lkw sei die Einfuhr in den Gazastreifen genehmigt worden, um Hilfsgüter an Sammelstellen abzuliefern, teilte die für das Palästinensergebiet zuständige israelische Behörde Cogat mit.
Vier Tankwagen der Vereinten Nationen hätten Treibstoff in das Küstengebiet gebracht. Zudem seien 20 Paletten mit Hilfsgütern von jordanischen Flugzeugen sowie Maschinen der Vereinigten Arabischen Emirate abgeworfen worden. Nach massiver internationaler Kritik hatte Israel am Wochenende tägliche Feuerpausen eingeführt und sichere Routen für die Verteilung von Lebensmitteln durch die UNO und weitere Organisationen eingerichtet. Hunderte von Lastwagen mit Hilfsgütern sind bereits eingetroffen.
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