Der Krieg gegendie Ukraine beeinträchtigt immer mehr auch Russland. Rund um St. Petersburg tauchen zahlreiche ukrainische Drohnen auf, stundenlang geht nichts mehr auf dem Flughafen der Stadt. Für Kremlchef Putin dürfte allerdings etwas anderes schwerer wiegen.

Der Kreml hat die Absage der alljährlichen Flottenparade in St. Petersburg zum Tag der Marine mit Sicherheitsproblemen begründet. "Das hängt mit der allgemeinen Lage zusammen, aus Sicherheitserwägungen, das geht über alles", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Die St. Petersburger Behörden hatten die Parade, die seit 2017 jedes Jahr zum Tag der Marine abgehalten wurde, am Freitag ohne Begründung abgesagt.

Im Leningrader Gebiet, das St. Petersburg umgibt, wurden offiziellen Angaben zufolge am Morgen mehr als zehn Drohnen abgeschossen. Laut Gouverneur Alexander Drosdenko wurde im Landkreis Lomonossow eine Frau durch herabfallende Drohnentrümmer leicht verletzt. Der Petersburger Flughafen Pulkowo war am Morgen stundenlang für Starts und Landungen gesperrt. Das russische Militär meldete den Abschuss von landesweit 99 Drohnen.

Ukrainische Drohnenangriffe auf Russland häufen sich in den vergangenen Monaten. Sie sind die Antwort auf den ständigen Beschuss ukrainischer Städte und Gemeinden durch das russische Militär im Zuge des von Putin 2022 befohlenen Angriffskriegs gegen das Nachbarland. Seit Beginn der Großinvasion musste auch die russische Flotte Federn lassen. Laut der unabhängigen niederländischen Open-Source Platform Oryx, die die Verluste im Krieg dokumentiert, hat Russland in den vergangenen Jahren bereits 28 Marineschiffe verloren.

Nach fast vier Jahrzehnten hatte Präsident Wladimir Putin den Tag der Marine 2017 wieder eingeführt. In einer nun veröffentlichten Videobotschaft lobte Putin den "Mut" und das "Heldentum" der an der russischen Offensive in der Ukraine beteiligten Marinesoldaten. Wichtigstes Ziel sei es, die Sicherheit Russlands zu garantieren und "die Souveränität und die nationalen Interessen des Vaterlands mit Nachdruck zu schützen". Dabei spiele die Flotte eine "bedeutende Rolle".

Putin hatte den Großangriff gegen die Ukraine im Februar 2022 unter anderem mit der Notwendigkeit begründet, Russlands Sicherheit zu garantieren. Seither heißt es aus dem Kreml trotz zunehmender Attacken gegen das eigene Hinterland, dass Moskau dabei sei, alle Kriegsziele zu erreichen.

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