Im Zollkonflikt mit den USA laufen die Verhandlungen der EU auf Hochtouren. Bei einem Scheitern droht ab August ein 30-Prozent-Zoll für in die USA eingeführte Waren. Nun will EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen direkt mit US-Präsident Trump verhandeln.
Im Ringen um eine Einigung im Zollstreit mit den USA hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Sonntag ein persönliches Treffen mit US-Präsident Donald Trump angekündigt. "Nach einem guten Telefonat" hätten Trump und sie "vereinbart, uns am Sonntag in Schottland zu treffen, um die transatlantischen Handelsbeziehungen zu erörtern und zu besprechen, wie wir diese weiterhin stark halten können", erklärte von der Leyen auf X. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Zollverhandlungen zwischen Brüssel und Washington auf der Zielgeraden befinden.
Trump hatte vor dem Aufbruch nach Schottland die Chancen auf eine Einigung mit der EU auf 50 Prozent beziffert. "Ich würde sagen, dass wir eine 50:50-Chance haben, vielleicht sogar weniger, aber eine 50:50-Chance, einen Deal mit der EU zu erreichen", sagte der Republikaner vor Journalisten. Momente später schob er nach: "Ich denke, die EU hat ziemlich gute Chancen, eine Einigung zu erzielen."
Am Mittwoch (Ortszeit) hatte Trump die Senkung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht gestellt - wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffnet. Davor hatte Bundeskanzler Friedrich Merz angedeutet, dass im Handelsstreit eine Einigung bevorstehen könnte.
Trump hatte sich gerade erst mit Japan auf Zölle von 15 Prozent geeinigt - das ist deutlich weniger als ursprünglich geplant. Auch mit der EU verhandeln die USA seit Wochen über einen Handelsdeal, der von Trump bereits angekündigte Zölle von 30 Prozent zum 1. August noch verhindern soll. Die Frist läuft in einer Woche ab.
Ein Sprecher der EU-Kommission hatte am Donnerstag gesagt, dass es sehr bald eine Einigung im Zollstreit mit den USA geben könne. Etwa könnte es nach Angaben mehrerer Diplomaten auf US-Zölle in Höhe von 15 Prozent und zahlreiche Ausnahmen hinauslaufen. Wie auf der anderen Seite das EU-Zollniveau aussehen würde, blieb allerdings weitgehend unklar.
Dennoch stellte die EU ein Paket von ersten Gegenmaßnahmen scharf. Die Mitgliedstaaten verständigten sich darauf, dass im Fall eines Scheiterns der Verhandlungen ab dem 7. August EU-Zölle auf US-Produkte im Wert von 93 Milliarden Euro fällig werden sollen.
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