US-Präsident Trump gibt Hunderte Millionen an Forschungsgeldern für die Columbia University frei - im Gegenzug muss sich die Eliteuni von Diversitätsprogrammen trennen. Auch der Konflikt um die Gaza-Proteste auf dem Campus findet in einem Abkommen eine Lösung.
Die amerikanische Eliteuniversität Columbia hat sich mit der Trump-Regierung auf ein Abkommen geeinigt, damit Ermittlungen wegen angeblicher Verstöße gegen Antidiskriminierungsgesetze eingestellt werden. Das teilte die amerikanische Hochschule mit. Die Hochschule verpflichtet sich unter anderem, 220 Millionen Dollar (umgerechnet rund 187 Millionen Euro) an die US-Regierung und eine Bundesbehörde zu zahlen. Im Gegenzug sollen etwa 400 Millionen US-Dollar staatlicher Fördergelder wieder fließen, die die Regierung seit Monaten eingefroren hatte. Laut Universität standen zudem 1,3 Milliarden Dollar jährlicher Förderung auf dem Spiel.
"Diese Vereinbarung markiert einen wichtigen Schritt nach einer Zeit fortwährender staatlicher Aufsicht und institutioneller Unsicherheit", schrieb Claire Shipman, geschäftsführende Präsidentin der Columbia University in einer Mitteilung. Seit seinem Amtsantritt hatte US-Präsident Donald Trump Druck auf die linksliberal geprägte Uni gemacht - und ebenso auf andere renommierte Hochschulen wie die Harvard University.
Trump begrüßte die Einigung in einem Post auf Truth Social und bezog sich dabei auch auf sogenannte DEI-Programme für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion. "Columbia hat sich auch dazu verpflichtet, ihre lächerlichen DEI-Programme zu beenden, Studenten NUR aufgrund ihrer LEISTUNGEN zuzulassen und die Bürgerrechte ihrer Studenten auf dem Campus zu schützen." Weitere Bildungseinrichtungen würden folgen.
Vize-Rektor soll Nahost-Studien beaufsichtigen
Seit Amtsantritt ist es das Ziel der Trump-Regierung, solche Programme zurückzudrängen. Tatsächlich verpflichtet sich die renommierte New Yorker Hochschule in dem Abkommen dazu, ihre Diversitätsprogramme nicht fortzuführen.
Hintergrund der Vereinbarung ist aber auch Trumps Ärger über Proteste gegen den Gaza-Krieg auf dem Campus der Columbia, bei denen es vergangenes Jahr zahlreiche Festnahmen durch die Polizei gegeben hatte. Dies zog eine landesweite Debatte über den Gaza-Krieg und Antisemitismus an US-Hochschulen nach sich. Trump warf der Hochschule vor, jüdische Studenten nicht ausreichend vor Antisemitismus zu beschützen.
In dem Deal vom Mittwoch werden laut einem Bericht der "New York Times" Maßnahmen festgeschrieben, die die Columbia University bereits im März zugesagt hatte: Die Hochschule verpflichtet sich etwa, Proteste auf dem Campus einzuschränken und einen Vize-Rektor zu benennen, der unter anderem den Lehrstuhl für Nahoststudien beaufsichtigen soll.
Ein weiterer unabhängiger Beobachter soll die Einhaltung der Vereinbarung mit der Trump-Regierung kontrollieren. Uni-Präsidentin Shipman verteidigte die Vereinbarung: "Die Bundesregierung wird uns nicht vorschreiben, was wir unterrichten, wer unterrichtet oder welche Studenten wir aufnehmen."
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