Seit die Merz-Regierung im Amt ist, wird an Deutschlands Grenzen wieder verstärkt kontrolliert. Für die Tschechen ist das wohl verständlich. Sie hoffen indes, an Leopard-Panzern mitbauen zu dürfen und auf eine schnellere Zugverbindung nach Berlin und München.

Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala hält die deutschen Grenzkontrollen für kein großes Problem, mahnt aber eine europäische Lösung für den Kampf gegen illegale Migration an. "Wir haben gewissermaßen Verständnis dafür, dass Deutschland die Kontrollen an der Binnengrenze eingeführt hat", sagte Fiala nach einem Treffen mit Kanzler Friedrich Merz in Berlin.

Es gebe eine sehr intensive Kooperation zwischen den Innenministern. "Wir werden immer rechtzeitig informiert. Es entstehen keine größeren Probleme an der Grenze", fügte Fiala hinzu. "Aber man wird sich wohl einig werden, dass eine langfristige Lösung nicht in Grenzkontrollen bestehen kann, sondern in der Suche und Findung einer effizienten europäischen Lösung an der Außengrenze."

Sowohl Fiala als auch Merz betonten, dass der Kampf gegen illegale Migration ihrer Meinung nach entscheidend im Kampf auch gegen nationalistische Gruppen in den EU-Staaten sei. "Wenn wir keine effizienten Rezepte anbieten, dann darf man sich nicht wundern, dass die Populisten nicht effektive Lösungen versprechen und anbieten", warnte Fiala, der in diesem Jahr vor Parlamentswahlen steht.

Natürlich gebe es wegen der deutschen verschärften Grenzkontrollen Diskussionen mit den europäischen Nachbarn, räumte Merz ein. "Aber wir haben mit keinem europäischen Nachbarn einen grundsätzlichen Konflikt über die Frage, dass wir das jetzt zurzeit machen müssen."

Tschechien will an deutschen Panzern mitbauen

Im Rüstungssektor will Tschechien enger mit Deutschland zusammenarbeiten. Seine Regierung wolle sowohl das US-Kampfflugzeug F-35 als auch den deutschen Leopard-Panzer kaufen, sagte Fiala. "Wir werden bemüht sein, dass die tschechischen Firmen an der Produktion aller Panzer beteiligt werden, nicht nur an denen, die für die tschechische Armee gekauft werden", fügte er hinzu. Sowohl Merz als auch Fiala betonten, dass beide Länder die Ukraine weiter in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unterstützen würden. Tschechien hatte dazu eine Munitionsinitiative gestartet.

Tschechien war im Jahr 2024 bereits zehntwichtigster Handelspartner Deutschlands. Knapp ein Drittel seines Außenhandels wickelt umgekehrt Tschechien mit Deutschland ab. Beide Regierungschefs betonten die Notwendigkeit, auch die Bahnverbindung zwischen beiden Ländern auszubauen. Fiala sagte, dass die Schnellstrecke zwischen Berlin und Prag die Fahrtzeit von vier auf zwei Stunden verkürzen solle. Auch die bisher sechs Stunden Fahrzeit von Prag nach München sollten durch den Ausbau der Strecke deutlich reduziert werden.

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