Das "Wall Street Journal" zieht mit seiner Berichterstattung über Trumps Beziehungen zum Sexualstraftäter Epstein den Zorn des US-Präsidenten auf sich. Auf eine Milliardenklage folgt nun die nächste Strafmaßnahme.

Nach der Berichterstattung des "Wall Street Journal" (WSJ) über einen angeblichen Brief von US-Präsident Donald Trump an den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ist die Zeitung aus der Gruppe von Medienvertretern ausgeschlossen worden, die Trump auf dessen Reise nach Schottland begleiten. "Aufgrund des falschen und diffamierenden Verhaltens des 'Wall Street Journal'" würden dessen Journalisten "nicht zu den 13 Medienvertretern an Bord (der Air Force One) gehören", sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt.

Das "Wall Street Journal" hatte am Donnerstag über einen schlüpfrigen Brief berichtet, den Trump 2003 an Epstein verfasst haben soll. Das Glückwunschschreiben zu Epsteins 50. Geburtstag enthielt laut "WSJ" auch eine Skizze eines nackten Frauenkörpers. Trump bestritt, Urheber des Briefs zu sein und reichte am Freitag Klage gegen die Zeitung und den Medienmogul Rupert Murdoch ein. Er verlangt mindestens zehn Milliarden Dollar (rund 8,6 Milliarden Euro) Schadenersatz. Trump wirft dem "WSJ" vor, die Angaben erfunden zu haben, um seiner Integrität und seinem Ruf zu schaden.

Trump bestraft Pressevertreter nicht zum ersten Mal

Die Vorsitzende der Vereinigung der Korrespondenten im Weißen Haus, Weijia Jiang, bezeichnete den Ausschluss der Zeitung von der Reise als "zutiefst beunruhigend" und forderte, das "WSJ" wieder in die Gruppe aufzunehmen.

Trump steht wegen der Affäre um Epstein im eigenen Lager zunehmend unter Druck. Viele seiner Anhänger sind empört, weil seine Regierung ein Versprechen nicht eingehalten hat: Sie wollte Licht in den Skandal um den US-Milliardär bringen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden worden war. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Die angekündigte Aufklärung blieb aus, das Justizministerium erklärte den Fall kürzlich für abgeschlossen. Um den Aufruhr zu beruhigen, verkündete Trump, man werde einige - allerdings nicht alle - Dokumente zu dem Fall veröffentlichen.

Im Februar hatte die Trump-Regierung bereits Journalisten der US-Nachrichtenagentur Associated Press von wichtigen Presseterminen ausgeschlossen. Auslöser war, dass sich AP weigerte, der Umbenennung des Golfes von Mexiko in "Golf von Amerika" zu folgen. Der Rechtsstreit deswegen dauert an. Trump reist am Wochenende nach Schottland, wo er zwei Golfresorts besitzt und den britischen Premier Keir Starmer treffen wird.

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