Seit der Bundestagswahl drücken die Grünen wieder die harte Oppositionsbank und müssen Union und SPD machen lassen. Und beim Thema Klimapolitik fällt ihr Fazit ernüchternd aus. Für die Energiewende prognostiziert Grünen-Chefin Brantner eine Delle durch die Wirtschaftsministerin.

Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner kritisiert die Klima- und Energiepolitik der Regierung scharf. Bundeskanzler Friedrich Merz agiere in der Klimapolitik "unglaublich ambitionslos", sagte sie im ZDF-Sommerinterview. "Ich finde es erschreckend, wenn ich sehe, dass Herr Merz offensichtlich den Ernst der Lage nicht erkennt beim Klimaschutz."

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setze komplett auf fossile Technologien und mache die neuen kaputt. Brantner verwies auf die Möglichkeiten von Speichertechnologien, mit denen "man die Sonne und den Wind in den Keller holen kann, wie eine gute Flasche Wein". Reiche setze hingegen rein auf Gas.

Dabei gebe es so viele neue Ansätze in Deutschland, neue Technologien voranzubringen - beispielsweise, wie Wasserstoff besser produziert und das Energienetz digitalisiert werden könne. Innovative Akteure würden von der Regierung im Stich gelassen. Brantner sprach in diesem Zusammenhang von einer "Reiche-Delle" bei neuen Technologien. Die Ministerin setze auf das Fossile: "Ziemlich versteinert im Kopf." Auf Nachfrage äußerte sie sich skeptisch zur CDU als möglichem Koalitionspartner in der Zukunft: "Die CDU aktuell ist keine Verheißung, ja."

Reiche will den Neubau von Gaskraftwerken vor dem Jahresende auf den Weg bringen. Im Koalitionsvertrag ist ein Zubau von Gaskraftwerken mit einer Leistung von bis zu 20 Gigawatt vorgesehen. Sie sollen vor allem die schwankende Stromproduktion aus Wind- und Solarenergie ausgleichen. Reiche ließ offen, ob sie bei einem Teil der Gaskraftwerke auch eine spätere Umrüstung auf Wasserstoff vorschreiben will. Dies sahen Pläne der Vorgängerregierung vor. Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft beschleunigen.

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