Die US-Regierung unter Donald Trump will landesweit mehr Gefängnisse errichten, um unter anderem Menschen ohne Aufenthaltsstatus festzuhalten. Auch das seit Jahrzehnten nicht genutzte Alcatraz könnte in die Pläne integriert werden - verbunden mit enormen Kosten.

Die Überlegungen von US-Präsident Donald Trump das stillgelegte Gefängnis Alcatraz wieder in Betrieb zu gehen könnte erhebliche Kosten verursachen. Ein Hochsicherheitsgefängnis der Kategorie "Supermax" könnte mehr als zwei Milliarden Dollar kosten, berichtet Axios unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte Mitglieder der Trump-Administration. Für einen solchen Komplex müssten alle bisherigen Anlagen und Gebäude abgerissen und eine völlig neue Einrichtung gebaut werden.

Neben dem "Supermax"-Gefängnis werden Optionen für eine kleinere Justizvollzugsanstalt diskutiert, heißt es in dem Bericht. Aber auch diese würden rund eine Milliarde Dollar an Investitionen erfordern, dafür aber nicht die ganze Insel einnehmen.

Als dritte Option steht im Raum, einem privaten Betreiber das Gefängnisprojekt zu überlassen. Dieser könnte die Einrichtung dann bauen und betreiben. Die von Axios befragten Insider halten diese Option jedoch für am unwahrscheinlichsten.

Alcatraz eine "großartige Einrichtung"

Insgesamt befinden sich die Pläne jedoch noch im "Anfangsstadium", heißt es in dem Bericht. "Wir brauchen noch viel mehr Studien, viel konkretere Informationen, bevor der Präsident entscheidet. Aber zwei Milliarden Dollar könnten einfach zu viel Geld für ihn sein", wird einer der anonymen Regierungsvertreter zitiert.

Am Donnerstag besichtigte die US-Justizministerin Pam Bondi gemeinsam mit dem Innenminister Doug Burgum die Gefängnisinsel, um den Zustand der Anlagen zu erkunden. "Dies ist eine großartige Einrichtung", sagte Bondi Fox News. "Es muss viel gemacht werden, aber es ist noch nie jemand von Alcatraz entkommen und hat überlebt."

Aus ihrer Sicht könnten neben Gewaltverbrechern auch Personen ohne Aufenthaltserlaubnis dort inhaftiert werden. Burgum sagte, das Ziel des Besuchs sei, die Durchführbarkeit der Wiederherstellung von Alcatraz für seine ursprüngliche Nutzung zu bewerten.

Hoste Kosten sorgten für Schließung

Trump selbst hatte sein Ansinnen, die knapp 30 Jahre als Hochsicherheitsgefängnis dienende Einrichtung wiederzueröffnen, im Mai erstmals kundgetan. "Die Wiedereröffnung von Alcatraz wird als Symbol für Recht, Ordnung und Gerechtigkeit dienen", erklärte der Republikaner damals auf Truth Social. "Als wir noch eine ernstzunehmende Nation waren, haben wir nicht gezögert, die gefährlichsten Verbrecher einzusperren und sie weit weg von allen zu halten, denen sie schaden könnten. So sollte es auch sein. Wir werden diese Serientäter, die auf unseren Straßen Schmutz, Blutvergießen und Chaos verbreiten, nicht länger dulden."

Die seit Jahren unter Denkmalschutz stehende Einrichtung ist bislang für Besucher zugänglich. Rund 1,5 Millionen Menschen besichtigen jährlich das Gefängnismuseum. Das beliebte Touristenziel vor San Francisco könnte den Trump-Plänen damit zum Opfer fallen.

Sollten die hohen Kosten das Projekt zum Scheitern bringen, würde das aber sehr gut zur Geschichte der Gefängnisinsel passen. 1963 schloss die US-Regierung das Gefängnis mit einer maximalen Kapazität von 336 Insassen - die Kosten pro Insasse waren doppelt so hoch wie in einem durchschnittlichen anderen Gefängnis in den USA. Der Transport von Süßwasser und Lebensmittel auf die Insel sowie die Instandhaltung der dem Salzwasser ausgesetzten Einrichtung waren schlichtweg zu teuer.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke