Seit 2004 ist ganz Zypern Mitglied der EU. De facto ist die Insel jedoch geteilt. Neue Gespräche zur Zukunft Zyperns bringen keine Lösung - wenn es auch Signale der Hoffnung gibt.
Griechische und türkische Zyprer haben am Sitz der Vereinten Nationen in New York neue Gespräche über die Zukunft der de facto geteilten EU-Inselrepublik im Mittelmeer geführt. Konkrete Ergebnisse für ein Ende der Teilung wurden jedoch nicht erzielt.
Lediglich einige vertrauensbildende Maßnahmen seien vereinbart worden, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Das war bereits auch bei jüngeren Gesprächen der Fall gewesen. "Ich bin glücklich. Natürlich hätte ich gerne viel mehr, aber das ist ein komplexes Thema, und ich denke, wir haben Fortschritte gemacht", so Guterres. Ein neues Treffen solle noch vor Jahresende stattfinden. Der zyprische Rundfunk übertrug die Statements. Vereinbart wurde laut Guterres etwa, dass vier weitere Übergänge zwischen den beiden Inselteilen sowie Solaranlagen in der Pufferzone eingerichtet werden.
Informelle Treffen mit Garantiemächten
In den vergangenen Jahren hatten sich die Fronten verhärtet: Während die griechischen Zyprer und die UN eine Wiedervereinigung fordern, setzen die Türkei und die Führung der türkischen Zyprer auf eine Zweistaatenlösung.
Es war das zweite Treffen der am Konflikt beteiligten Seiten in diesem Jahr. Die Gespräche finden im informellen Rahmen statt - gemeinsam mit Vertretern der Garantiemächte Großbritannien, Griechenland und der Türkei. Ziel ist es, wieder konkrete Verhandlungen zur Überwindung der Teilung auf den Weg zu bringen.
Seit Jahren halten die UN Gespräche am Laufen. Konkrete Schritte in Richtung der Überwindung der Teilung kamen dabei bisher nicht heraus. Die letzte Runde konkreter Gespräche für ein Ende der Teilung war 2017 gescheitert.
Geteilte Insel seit 1974
Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention de facto zweigeteilt. Im Norden existiert die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die international anerkannte Regierung der EU-Inselrepublik in Nikosia kontrolliert den Süden.
Ganz Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Aufgrund der faktischen Teilung findet das EU-Recht jedoch nur im Süden Anwendung. UN-Blauhelme überwachen die rund 180 Kilometer lange Pufferzone zwischen beiden Seiten. Nikosia ist die einzige geteilte Hauptstadt der Welt.
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