Monatelang reist Lennart Monterlos mit seinem Fahrrad um die Welt. Im Juni bricht der Kontakt zu ihm plötzlich ab. Später wird klar: Der 19-Jährige wird im Iran festgehalten. Monterlos' Familie bittet Teheran jetzt um Informationen. Wie gefährlich die Situation ist, zeigen zwei ähnliche Fälle.
Die Familie eines im Iran inhaftierten deutsch-französischen 19-Jährigen hat die iranischen Behörden um ein Lebenszeichen des jungen Mannes gebeten. "Bis heute, einen Monat nach seiner Festnahme, haben wir keine offizielle Information über seinen Aufenthaltsort oder über die Gründe für seine Festnahme", heißt es in einer Mitteilung der Familie und Freunde von Lennart Monterlos. "Wir zählen auf die französische Diplomatie, die sich um eine möglichst baldige Freilassung unseres noch sehr jungen Sohnes bemüht, der völlig unschuldig ist", heißt es weiter.
Die Familie stehe auch mit deutschen Diplomaten in engem Kontakt. Sie appellierte an die iranischen Behörden, dem 19-Jährigen das Recht auf einen unabhängigen iranischen Anwalt und auf konsularischen Besuch zuzugestehen. Monterlos war im Alter von 18 Jahren zu einer Weltreise per Fahrrad von Frankreich aus aufgebrochen. In einem mittlerweile gesperrten Reiseblog beschrieb er seine Erlebnisse. Dort bedankte er sich auch bei seiner Mutter dafür, dass sie ihm Deutsch beigebracht hatte.
Vom Iran aus postete er mehrere Videos. Seit dem 16. Juni hatte seine Familie nichts mehr von ihm gehört. Vor einer Woche gab der iranische Außenminister in einem Interview mit der Zeitung "Le Monde" bekannt, dass der junge Mann "wegen der Begehung einer Straftat festgenommen" worden sei. Das Verfahren gegen ihn finde nun "entsprechend den im Iran geltenden Gesetzen" statt. Frankreichs Premierminister François Bayrou rief dazu auf, "keine Unschuldigen zu verfolgen".
Zwei Franzosen droht im Iran die Todesstrafe
Die französische Regierung wirft dem Iran vor, gezielt westliche Ausländer als politische "Geiseln" zu nehmen. Neben Monterlos befinden sich bereits zwei weitere französische Staatsbürger, Cécile Kohler und Jacques Paris, in iranischer Haft. Den beiden wird Spionage für Israel vorgeworfen. Ihnen droht daher die Todesstrafe. Frankreich rät seinen Staatsbürgern generell von Reisen in den Iran ab und ruft im Land verbliebene Franzosen zur Ausreise auf.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnt ebenfalls vor Reisen in den Iran und fordert im Land verbliebene Deutsche auf, das Land zu verlassen. Insbesondere warnt das Auswärtige Amt in seinen Sicherheitshinweisen vor der "konkreten Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden".
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