Im Süden von Syrien toben Kämpfe zwischen ethnischen Gruppen. Dazu gehört auch die Gemeinschaft der Drusen. Israel tritt immer wieder als Schutzmacht der Minderheit auf - nun meldet das Militär einen neuen Angriff in der Hauptstadt des Nachbarlandes.
Israels Armee hat eigenen Angaben nach den Eingang zum Militärhauptquartier der syrischen Führung im Raum Damaskus angegriffen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien handelte es sich um das Hauptquartier des Generalstabs.
Dem syrischen Staatsfernsehen zufolge wurden dabei zwei Zivilisten verletzt. Israel griff bereits den dritten Tag in Folge in Syrien an, wo es sich als Schutzmacht der Drusen-Minderheit versteht. In deren Hochburg, der südsyrischen Stadt Suweida, brachen am Mittwoch erneut Kämpfe zwischen Drusen-Milizen und syrischen Regierungssoldaten aus – nur wenige Stunden, nachdem eine Waffenruhe vereinbart worden war. Das israelische Militär erklärte, die Entwicklungen in Syrien und das Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung der Drusen genau zu beobachten.
Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr von Sicherheitskreisen im syrischen Verteidigungsministerium, dass das Gebäude Ziel von mindestens zwei Drohnenangriffen geworden sei. Offiziere suchten demnach im Keller Schutz.
Drusen aus Israel in Syrien
Angehörige der religiösen Minderheit der Drusen aus Israel überquerten derweil die Grenze zu Syrien, um andere Drusen nach dem Gewaltausbruch im Nachbarland zu unterstützen. Zugleich gibt es Berichte, dass Drusen aus Syrien versuchen, nach Israel zu gelangen, um dort Schutz zu suchen.
Laut der israelischen Zeitung "Haaretz" versucht Israels Militär, Hunderte Durchbrüche auf beiden Seiten der Grenze zu verhindern. Die Armee teilte mit, mehreren Zivilisten aus Israel sei der Grenzübertritt nach Syrien in der Gegend der Stadt Madschdal Schams, die in den von Israel annektierten Golanhöhen liegt, gelungen.
Das israelische Militär versucht eigenen Angaben nach, die Menschen sicher nach Israel zurückzubringen. Es handle sich bei dem Grenzübertritt um eine Straftat, die die Soldaten sowie die Öffentlichkeit gefährde. Bereits am Dienstag hatten Dutzende Drusen aus Israel die Grenze zu Syrien überquert. Das israelische Militär brachte sie Berichten zufolge zurück.
Konflikt eskaliert
Zuletzt war ein Konflikt zwischen unterschiedlichen Volksgruppen sowie Regierungstruppen im Süden Syriens eskaliert. In der Provinz Suwaida an der Grenze zu Jordanien waren am Sonntag Kämpfe zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinen entflammt. Die islamistische Regierung in Damaskus schickte daraufhin Soldaten in die Provinz.
Israel, das als Schutzmacht der Drusen auftritt, flog seinerseits Angriffe auf die syrische Armee. Verteidigungsminister Israel Katz drohte der Führung in Damaskus am Mittwoch damit, die Angriffe zu verstärken, sollte die Regierung ihre Truppen nicht aus dem Süden abziehen. Die israelische Armee erklärte ferner, sie werde ihre Truppen an der Grenze zu Syrien verstärken. Experten werfen Jerusalem vor, mit diesem Handeln weiter Öl ins Feuer gießen.
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