Lange hat sich Trump als Vermittler im Ukraine-Krieg versucht. Nun erhöht er den Druck auf Moskau. Die Reaktionen aus Russland rangieren zwischen Ernsthaftigkeit und Häme. Auch an der russischen Börse gibt es eine interessante Entwicklung.

Der Kreml hat die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zum Krieg in der Ukraine als "sehr ernst" bezeichnet und eine Analyse angekündigt. "Die Äußerungen des US-Präsidenten sind sehr ernst. Einige von ihnen sind persönlich an Präsident Putin gerichtet", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Man benötige Zeit, um die Aussagen zu prüfen. Präsident Wladimir Putin werde sich äußern, wenn er es für notwendig erachte.

Peskow sagte, die Entscheidungen aus Washington und den Nato-Staaten würden von der ukrainischen Seite als Signal zur Fortsetzung des Krieges wahrgenommen. Russland sei zu direkten Verhandlungen mit der Ukraine bereit und warte auf ein Signal aus Kiew.

Andere ranghohe Politiker reagierten dagegen mit Häme auf die angekündigten Waffenlieferungen und die angedrohten Sanktionen. "Wenn das alles ist, was Trump heute zur Ukraine sagen wollte, dann sind die Erwartungen bisher zu hoch gesteckt worden", schrieb der Vizechef des russischen Föderationsrates, Konstantin Kossatschow bei Telegram. Er meinte, dass die Erklärung Trumps zum Ukraine-Konflikt die Stimmung in Russland nicht beeinflussen werde.

In 50 Tagen, die Trump als Ultimatum nannte, könne sich auf dem Schlachtfeld und in der Stimmung in der Führung der Vereinigten Staaten und der Nato viel ändern, schrieb Kossatschow. Die Europäer seien Washington in die Falle gelaufen, könnten nun Waffen bei Trump für die Ukraine kaufen, "während nur der militärisch-industrielle Komplex der USA davon profitieren wird".

Medwedew: "Theatralisches Ultimatum"

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew bezeichnete Trumps Äußerungen als "theatralisches Ultimatum an den Kreml". Die Welt habe wegen der befürchteten Folgen gezittert, die streitsüchtigen Europäer seien enttäuscht, "Russland war es egal", schrieb der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrats in Moskau nach wie vor einflussreiche Politiker auf X.

Trump hatte am Montag nach rund sechsmonatigen Vermittlungsbemühungen im Ukraine-Krieg neue Töne gegenüber Russland angeschlagen. Von Kremlchef Wladimir Putin sei er enttäuscht, sagte er. Er kündigte neue Waffenlieferungen für die Ukraine an, die die europäischen Nato-Länder bezahlen sollen. Darüber hinaus drohte er mit Strafzöllen gegen Russlands Handelspartner, sollte in 50 Tagen noch keine Einigung für ein Kriegsende erzielt sein.

Der Kreml hatte bereits auf die Gerüchte neuer Waffenlieferungen an die Ukraine erklärt, dass es keinen großen Unterschied zur bisherigen Lage gebe, da die USA immer Waffen geliefert hätten. Die russische Börse reagierte im Anschluss an den Auftritt Trumps im Weißen Haus mit einem Kursanstieg. Ein Signal dafür, dass auch die russische Wirtschaft mit härteren Maßnahmen gerechnet hat.

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