Nach ihrer Auslieferung nach Ungarn tritt die deutsche inhaftierte non-binäre Maja T. im Juni in den Hungerstreik. Den beendet sie nun einem Bericht zufolge. Nach rund 40 Tagen ohne Essen sei die Gesundheit massiv gefährdet. Linken-Politiker Schirdewan wirft Außenminister Wadephul Versäumnisse vor.
Die in Ungarn inhaftierte Maja T. hat laut einem Medienbericht ihren Hungerstreik beendet. Dies berichtete der MDR aus dem Umfeld der non-binären Person, die in Budapest in Haft sitzt. Demnach hat Maja T. laut ihrem Vater am Vormittag zunächst Wärter und Ärzte und anschließend die deutsche Botschaft über die Entscheidung informiert.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte in Berlin, die Angaben würden derzeit überprüft. Die deutsche Seite stehe mit der ungarischen Regierung zu dem Fall "hochrangig" im Gespräch.
Die non-binäre Deutsche Maja T. war im Dezember 2023 in Berlin festgenommen worden. Grund war der Vorwurf der ungarischen Behörden, Maja T. habe im Februar 2023 gemeinsam mit weiteren antifaschistischen Aktivisten Angehörige der rechtsextremen Szene in Budapest angegriffen.
Auslieferung nachträglich untersagt
Im Juni 2024 folgte die Auslieferung nach Ungarn - ungeachtet eines laufenden Eilverfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht, das dann auch unmittelbar nach erfolgter Überstellung in einer einstweiligen Verfügung die Auslieferung untersagte. Maja T. trat dann im Juni diesen Jahres in einen Hungerstreik.
Nach nunmehr 40 Tagen ohne Essen sei die Herzfrequenz zeitweise auf unter 30 gesunken, ein Herzstillstand könne nicht mehr ausgeschlossen werden und dauerhafte Organschäden seien möglich, berichtet der MDR. Ungarische Behörden hätten zuletzt erwogen, Maja T. einen Herzschrittmacher einzusetzen und eine Zwangsernährung in die Wege zu leiten, hieß es aus dem Umfeld von Maja T.
Der Linken-Europapolitiker Martin Schirdewan forderte laut dem Bericht über das Ende des Hungerstreiks, die Bundesregierung müsse "umgehend für die Rücküberstellung von Maja T. nach Deutschland Sorge tragen". Es sei "unerklärlich, dass das Auswärtige Amt und Außenminister Wadephul bislang kaum aktiv geworden sind, um das bestehende Unrecht zu korrigieren".
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