Seit Monaten trennt der Unterlauf des Dnipro Kiews und Moskaus Verbände. Doch nun sollen Russlands Streitkräfte ihre Angriffe intensiviert haben. Nach ukrainischen Angaben wollen Putins Truppen neue Brückenköpfe in der Region errichten.
Russische Truppen haben ihre Bemühungen zur Eroberung der Inseln im Dnipro-Flussdelta südlich der Hafenstadt Cherson verstärkt. Die Zahl der täglichen Angriffe habe sich von zwei bis drei auf inzwischen sechs bis zehn erhöht, sagte Wladislaw Woloschin, Sprecher der für diesen Abschnitt zuständigen ukrainischen Streitkräfte, dem staatlichen Fernsehen. "Der Feind will damit bestimmte Brückenköpfe in der Region bilden", erklärte Woloschin.
Die russischen Angriffe seien bisher abgeschlagen worden. Die ukrainischen Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Unterlauf des Dnipro gilt seit Monaten als Flussfront zwischen den russischen und ukrainischen Einheiten. Der Fluss mündet westlich von Cherson ins Schwarze Meer. Dort befinden sich zahlreiche kleinere Inseln, die von beiden Kriegsparteien streng überwacht werden.
Wer die Dnipro-Inseln kontrolliert, hat nach Ansicht ukrainischer Militärs einen erheblichen taktischen Vorteil. Sollte es russischen Einheiten gelingen, die Inseln zu kontrollieren, wäre ein Vordringen auf das Festland im äußersten Süden der ukrainischen Verteidigungslinien nicht auszuschließen. Zudem wäre dadurch jede Schifffahrt in der Region blockiert.
Ukrainische Marinesoldaten hatten im Oktober 2023 ein kleines Gebiet rund um das Dorf Krynky auf der östlichen Seite des Dnipro befreit. Russische Truppen gelang es jedoch schnell, den Brückenkopf abzuriegeln. Weitere Geländegewinnen gelangen der Ukraine in der Gegend nicht. Zur Versorgung und Rotation der Truppen war Kiew auf Boote angewiesen, die immer wieder Ziel russischer Kampfdrohnen wurden. Im Juli 2024 gaben die ukrainischen Streitkräfte den Brückenkopf auf.
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