Ende Mai sagt Bundeskanzler Merz der Ukraine Hilfe bei der Produktion weitreichender Raketen zu. Nun kommt es in Kiew zur Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung. Produziert werden die Waffen in der Ukraine, die Finanzierung übernimmt Berlin.

Deutschland will die Ukraine mit der Finanzierung von weitreichenden Waffensystemen weiter unterstützen. Der Leiter des Sonderstabs Ukraine im Verteidigungsministerium, Generalmajor Christian Freuding, sprach im ZDF von "einer hohen dreistelligen Stückzahl". Die ersten Systeme sollen demnach Ende Juli bei den ukrainischen Streitkräften ankommen.

Es handele sich um eine Vereinbarung zwischen dem ukrainischen Verteidigungsministerium und der dortigen Industrie, die Deutschland erst Ende Mai angestoßen habe und finanziere. Freuding hält sich derzeit in der ukrainischen Hauptstadt Kiew auf, wo die Vereinbarung seinen Angaben nach heute unterzeichnet wurde.

"Wir brauchen Waffensysteme, die weit auch in die Tiefe des russischen Raumes reichen, die angreifen können – die Führungseinrichtungen, Flugplätze, Flugzeuge", sagte Freuding. Ihm zufolge werden die Waffensysteme die ukrainische Luftverteidigung in den nächsten Wochen und Monaten "massiv verstärken".

Um welche Systeme es sich genau handelt, sagte Freuding nicht. Die ukrainische Waffe mit der größten Zerstörungskraft ist bislang die Anti-Schiffs-Rakete R-360 Neptun, mit der 2022 der russische Kreuzer "Moskwa" im Schwarzen Meer versenkt wurde. Selenskyj sagte in diesem März, dass die Weiterentwicklung Neptun-MD 1000 Kilometer Reichweite habe. Mittlerweile soll es eine Serienfertigung geben. Der Marschflugkörper wird auch gegen Ziele an Land eingesetzt. Im März traf eine Neptun die Raffinerie in der russischen Stadt Tuapse am Schwarzen Meer.

Weiter verfügt die Ukraine über die eigene Rakete Hrim-2 (dt: Donner-2). Mit einer erweiterten Reichweite von 450 Kilometern fliegt sie etwas weniger weit als der Taurus. Laut dem Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, hat die Massenproduktion der Hrim-2 bereits begonnen. Einem Bericht der "Times" zufolge wurde die Waffe im Mai erstmals eingesetzt.

Die Ukraine versucht aufgrund fehlender Lieferungen von westlichen Partnern bereits seit längerer Zeit, die inländische Herstellung von Raketen und auch Drohnen, die mehrere Hundert oder auch Tausende Kilometer weit fliegen können, zu intensivieren. Die Entwicklung der Hrim-2 hatte schon vor Beginn der russischen Großinvasion begonnen.

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