Mit einem rigiden Sparprogramm möchte Washington das Außenministerium zusammenschrumpfen. Doch ein Gericht unterbindet den Kahlschlag zunächst. Nach einer Entscheidung des Supreme Court hat die Trump-Regierung nun freie Bahn.

Das US-Außenministerium entlässt in den Vereinigten Staaten mehr als 1300 Mitarbeiter. Von den Sparmaßnahmen sind demnach gut 1100 Beamte betroffen, von denen viele in der Zentrale des in Washington tätig sind, sowie fast 250 Diplomaten. Das teilte die Behörde auf Anfrage mit. Die betroffenen Mitarbeiter seien heute benachrichtigt worden und würden nun vor der Entlassung entweder für 60 oder für 120 Tage freigestellt.

Mit Abschluss der Sparmaßnahmen werde die Personalstärke um mehr als 15 Prozent verkleinert, hieß es vom Ministerium. Infolge des Sparprogramms sollen insgesamt fast 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums gehen. Medien zufolge will mehr als die Hälfte davon Angebote annehmen, um freiwillig auszuscheiden. Die Neuorganisation solle das Ministerium effizienter und fokussierter machen, hatte Außenminister Marco Rubio am Donnerstag dazu gesagt.

"Viele der Ämter, die wir abschaffen wollen, wurden ursprünglich für bestimmte Bedürfnisse geschaffen. Aber die Welt hat sich verändert", begründete das Ministerium den Stellenabbau. Berichten zufolge zählte die Behörde in den USA zuletzt rund 18.700 Mitarbeiter.

Der demokratische Senator Tim Kaine kritisierte die Entscheidung scharf. "Präsident Trump und Außenminister Rubio machen Amerika einmal mehr unsicherer", erklärte Kaine. Dies sei eine der "lächerlichsten Entscheidungen", die man treffen könne. Sie geschehe zu einer Zeit, in der China seinen diplomatischen Einfluss weltweit ausbaue, Russland seinen brutalen Angriff auf ein souveränes Land fortsetze und der Nahe Osten von einer Krise in die nächste schlittere. Vergangene Woche hatten mehr als 130 pensionierte Diplomaten und andere ehemalige hohe US-Beamte in einem offenen Brief den geplanten Umbau kritisiert.

Erst vor wenigen Tagen hatte das Oberste Gericht der USA den Weg für geplante Massenentlassungen der Regierung von Präsident Donald Trump freigemacht. Der Supreme Court setzte die einstweilige Verfügung einer unteren Instanz aus, die Trumps Vorhaben zunächst gestoppt hatte. Der Prozess geht in der Sache noch weiter.

Nach Trumps Amtsübernahme im Januar trieb das Kostensenkungsgremium Doge einen Umbau des Staatsapparats samt Massenentlassungen voran - damals noch unter Tech-Milliardär Elon Musk. Rubio hatte im April erklärt, das Ministerium sei in seiner jetzigen Form "aufgebläht und bürokratisch".

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