Der Konflikt zwischen der PKK und der Türkei hat Zehntausenden Menschen das Leben gekostet. Nach einem Aufruf ihres inhaftierten Chefs im Mai beschließt die militante Partei, sich aufzulösen. Im Irak wird jetzt ein weiterer Schritt Richtung Frieden gemacht.

Im Irak haben Kämpfer der kurdischen Arbeiterpartei PKK damit begonnen, ihre Waffen niederzulegen. "Als Zeichen unseres guten Willens und unserer Entschlossenheit, dem Friedens- und Demokratisierungsprozess zum Erfolg zu verhelfen, erklären wir hiermit öffentlich: Wir legen die Waffen nieder", zitierte die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF eine Gruppierung der militanten Vereinigung.

Türkische Medien verbreiteten Bilder, auf denen PKK-Kämpfer und -Kämpferinnen zu sehen waren, die etwa Kalaschnikows in einer Art Feuerschale verbrannten. Die Zeremonie fand in der Nähe der nordirakischen Stadt Sulaimanijah statt. Er ist Teil des Friedensprozesses zwischen der in der Türkei verbotenen und als Terrororganisation eingestuften PKK und der Regierung in Ankara.

15 Frauen und 15 Männer nahmen an der Zeremonie teil. Die PKK hat Schätzungen zufolge mehrere Tausend Kämpfer. Dieser erste Schritt ist zunächst eher symbolisch. Die türkische Regierung erwartet, dass bis Ende des Jahres alle Kämpfer ihre Waffen abgegeben haben. Überwacht werden soll der Prozess von der türkischen und der irakischen Regierung sowie von der kurdischen Regionalregierung im Nordirak. Sie sollen weitere Waffenabgabepunkte einrichten.

PKK wollte Kurden-Gebiet errichten

Die PKK hatte im Mai nach einem öffentlichen Aufruf ihres seit 1999 inhaftierten Chefs Abdullah Öcalan beschlossen, sich aufzulösen und ihren mehr als vier Jahrzehnte dauernden Kampf zu beenden. Seit Beginn des Aufstands der PKK gegen die Türkei im Jahr 1984 sind in dem Konflikt mehr als 40.000 Menschen getötet worden. Ziel der PKK war ein eigenständiges Kurden-Gebiet.

Die PKK hat seit Jahren in den Kandil-Bergen im Norden des Iraks ihr Hauptquartier. Die türkische Armee hat ihre Kämpfe gegen die PKK immer wieder auch auf irakisches Gebiet ausgedehnt und 2019 damit begonnen, im Irak an der Grenze zur Türkei dauerhafte Stützpunkte zu errichten und eine bis zu 30 Kilometer breite sogenannte Sicherheitszone geschaffen. Der Großteil der kurdischen Bevölkerung lebt in der Türkei, viele aber auch im Irak, in Syrien sowie im Iran. In allen diesen Ländern stellen die Kurden eine ethnische Minderheit.

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