Ein Video aus der Ostukraine zeigt eine neue Variante des russischen Schildkrötenpanzers. Moskaus Propagandisten zeigen sich erfreut. Einem bekannten Kriegsblog zufolge ist das Fahrzeug aber ein Symbol für den Mangel an gepanzerten Truppentransportern.

Im Frühjahr 2024 tauchten erstmals sogenannte russische Schildkrötenpanzer an der Front in der Ukraine auf. Seitdem wurden die provisorisch modifizierten Kettenfahrzeuge stetig weiterentwickelt. In den sozialen Netzwerken kursiert nun ein Video, das eine neue Schildkrötenpanzer-Version zeigt. Russische Militärblogger zeigen sich begeistert.

Auf den Aufnahmen sieht man den Schildkrötenpanzer stehend auf einem Feldweg. Der charakteristische Überbau besteht aus Stahlplatten, an den Seitenwänden sind Metallgitter angebracht. Zur Abwehr von Drohnen ragen an Front, Heck und Seiten abstehende Drähte hervor. Diese sollen offenbar anfliegende Kamikazedrohnen frühzeitig zur Explosion bringen. Solche Schutzvorrichtungen wurden erstmals im Mai gesichtet.

Auf dem Dach des Fahrzeugs ist ein nach oben abstehendes Drahtgewirr angebracht. Bei näherer Betrachtung erkennt man mehrere Drohnen, die sich darin verfangen haben. Zudem ist an der Front des Panzers eine Minenwalze angebracht, die im Boden platzierte Sprengfallen vorzeitig zur Explosion bringen soll. Die Kanone des Panzers wurde offenbar entfernt. Ein Hinweis darauf, dass der Schildkrötenpanzer vermutlich als Truppentransporter diente.

"Ergebnis eines seit Langem bekannten Problems"

Nach Angaben aus russischen und ukrainischen Bloggerkreisen entstand das Video in der Nähe der Stadt Kostjantyniwka in der Region Donezk. Demnach überstand der Schildkrötenpanzer, bei dem es sich um einen umgebauten T-72B3M handeln soll, mindestens fünf Drohnentreffer, ehe er durch eine Mine ausgeschaltet wurde. Wann die Aufnahmen entstanden, ist unklar. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

In russischen Telegram-Kanälen fand das Video positive Resonanz. Der Propaganda-Blog RVvoenkor sprach etwa von einem Panzer "wie aus einem Horrorfilm". An dem Fahrzeug seien "fast alle bekannten improvisierten Schutzvorrichtungen gegen Angriffsdrohnen angebracht".

Der bekannte Blog Rybar schrieb: "Solche Modelle sind das Ergebnis eines seit Langem bekannten Problems, nämlich des Mangels an gut gepanzerten Transportmitteln für Infanteristen. Also müssen die Frontmechaniker solche Schuppenpanzer bauen, denn in der Not frisst der Teufel auch Fliegen."

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