Die Ukraine erlebt angesichts neuer russischer Angriffe eine weitere unruhige Nacht. Die ukrainische Luftwaffe meldet über 700 Drohnen und Raketen - ein Rekord. Selbst in Lutsk, unweit der polnischen Grenze, gibt es Explosionen. In Polen müssen Kampfjets aufsteigen.

Russland hat die Ukraine in der Nacht Medienberichten zufolge erneut mit Hunderten Raketen und Drohnen überzogen. Auch Regionen im Westen des Landes, Hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt, wurden anvisiert, wie etwa "Kyiv Independent" schreibt.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland in der Nacht 728 Kampfdrohnen, sechs der berüchtigten Hyperschallraketen des Typs Kinschal sowie sieben Marschflugkörper ein. 296 der Drohnen und die Marschflugkörper seien abgeschossen worden, 415 Drohnen seien durch elektronische Luftabwehr vom Kurs abgebracht worden, teilte die Luftwaffe am Morgen auf Telegram mit. Demnach handelt es sich um den größten russischen Luftangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn im Februar 2022.

Unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe hieß es, Drohnen bewegten sich auf die Städte Lutsk, Chmelnyzkyj und Ternopil zu. Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete, die Bewohner der nordwestlichen Stadt Lutsk unweit der polnischen Grenze seien angewiesen worden, Schutz zu suchen. Dem Regionalrundfunk zufolge waren Explosionen in der Stadt zu hören.

Dem polnischen Militär zufolge ist wegen der Angriffe ein Alarmstart von Flugzeugen Polens und seiner Verbündeten ausgelöst worden. Dies geschehe, um die Sicherheit des polnischen Luftraums zu gewährleisten, teilte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit.

Laut "Kyiv Independent" wurden auch in Orten näher an der Frontlinie wie Sumy, Saporischschja oder Dnipro Explosionen gemeldet. Zudem hätten Reporter von Explosionen in der Hauptstadt Kiew berichtet. Dem Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge sei das Zentrum angegriffen worden und die Luftabwehr aktiv. Nahe der Hauptstadt sei eine Frau verletzt worden, wie es unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung hieß. Im südukrainischen Cherson wurden in den frühen Morgenstunden zwei Personen verletzt.

Die Luftwaffe hatte zuvor am Abend vor Raketen und Drohnen aus Russland gewarnt. Demnach war mindestens eine der schwer abfangbaren Kinschal-Hyperschallraketen in Richtung des westukrainischen Gebiets Schytomyr abgefeuert worden. Es hatte Luftalarm im ganzen Land gegeben.

Die russische Armee hat zuletzt ihre Luftangriffe auf zivile ukrainische Infrasturktur verstärkt. Wegen der heftiger werdenden Attacken drängt Kiew die westlichen Verbündeten dazu, die Flugabwehr des Landes zu stärken.

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