Im Rahmen des Aufbaus weiterer Bundeswehr-Brigaden zur Unterstützung der Nato erwägt Deutschland informierten Kreisen zufolge die Beschaffung von bis zu 2.500 Transportpanzern und bis zu 1.000 Kampfpanzern.
Die Nato hat Deutschland gebeten, innerhalb der nächsten zehn Jahre bis zu sieben zusätzliche Kampfbrigaden für das Bündnis bereitzustellen. Die Kampffahrzeuge und Panzer würden — sofern sie bewilligt werden — zur Ausrüstung dieser Streitkräfte dienen, wie Insider gegenüber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichten. Die Aufrüstung spiegelt die wachsende Sorge der Verbündeten über die zunehmend aggressive Haltung Moskaus seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine wider.
Der Auftrag — der derzeit von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gemeinsam mit der militärischen Führung der Bundeswehr geprüft wird — würde demnach bis zu 1000 Leopard-2-Kampfpanzer und bis zu 2500 GTK-Boxer-Radpanzer umfassen. Die Kampfpanzer werden von KDNS und Rheinmetall hergestellt, die Schützenpanzer von ARTEC — einem Gemeinschaftsunternehmen von KDNS und Rheinmetall. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte sich zu einer möglichen Aufstockung der Zahl der Kampffahrzeuge nicht äußern.
Das gesamte Auftragsvolumen könnte sich laut Insidern auf bis zu 25 Milliarden Euro belaufen. Da die Verhandlungen zur Beschaffung noch laufen, könnte die letztendliche Zahl aber geringer ausfallen.
Entscheidung wird bis Jahresende erwartet
Mit einer Entscheidung wird in den kommenden Monaten gerechnet. Der Bundestag könnte dem Vorhaben noch vor Jahresende zustimmen, so die Personen weiter.
Deutschland hatte die zusätzlichen Brigaden zugesagt, um die neuen Nato-Kapazitätsziele zu erfüllen, die beim Gipfel in den Niederlanden im Juni beschlossen wurden. Unabhängig von den Kampfpanzern und gepanzerten Kampffahrzeugen erhielt Berlin Anfang des Jahres die erste Genehmigung zum Kauf von mehr als 1000 modularen gepanzerten Fahrzeugen des finnischen Rüstungsunternehmens Patria. Diese sollen die veralteten Fuchs-Panzer der Bundeswehr ersetzen, hieß es.
Die Patria-Panzer sollen in Kooperation mit KDNS und der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) gefertigt werden. Der Auftrag könnte dem Vernehmen nach bis zu zwei Milliarden Euro umfassen, wobei rund 90 % der Produktion in Deutschland erfolgen sollen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat angekündigt, die Bundeswehr zur stärksten Armee Europas auszubauen, um der wachsenden Bedrohung durch Russland zu begegnen. Mit Unterstützung der Grünen hatte die Große Koalition im Frühjahr die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben gelockert, um beispiellose Rüstungsbeschaffungen zu ermöglichen. Zur weiteren Stärkung der Truppe kündigte Verteidigungsminister Pistorius im Juni an, die Bundeswehr um bis zu 60.000 aktive Soldaten — etwa ein Drittel — aufstocken zu wollen. Ein neues Modell der freiwilligen Wehrpflicht, das 2026 in Kraft treten soll, soll dabei helfen.
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