Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hat sich für gemeinsame Regierungen von CDU und AfD ausgesprochen. „Eigentlich sollte die CDU ein Interesse haben, mit der AfD zu koalieren, solange die AfD überhaupt noch Koalitionspartner braucht“, sagte Wagenknecht im Interview mit WELT TV am Samstag. Die Strategie, die AfD von der Macht fernhalten zu wollen, sei aus ihrer Sicht gescheitert, sagte die Vorsitzende des nach ihr benannten Bündnisses Sahra Wagenknecht.

„Immer wieder zu versuchen, irgendwelche Allparteienkoalitionen zu bilden, die dann relativ profillos sind, weil man nichts miteinander gemein hat“, sei eine Strategie, „die die AfD nur stärker gemacht hat“, sagte Wagenknecht. Man könne „eine Partei, die von einem Fünftel der Menschen gewählt wird, im Osten von einem Drittel, nicht einfach ignorieren“.

Wagenknecht hatte sich zuvor bereits zu Gesprächen des BSW mit der zumindest in Teilen rechtsextremen AfD bereit erklärt, „wenn es einen konkreten Anlass dafür gäbe“. AfD-Chef Tino Chrupalla hatte dies positiv aufgenommen und gesagt, es gebe bereits Gespräche zwischen AfD und BSW auf Bundesebene, unter anderem zu dem Thema, „wie man Mehrheiten verändern kann“. Wagenknecht dementierte dies allerdings. Im Interview mit WELT TV betonte sie, dort wo man gemeinsam mit der AfD im Parlament säße, gebe es „natürlich die üblichen parlamentarischen Kontakte“, aber: „Es gibt keine Gespräche auf Bundesebene“.

Wagenknecht sprach zudem von einer „unendlichen Heuchelei“ – ausgerechnet von den Parteien, „nämlich von CDU bis Grünen“, die mit ihrer „jahrelangen schlechten Politik“ dazu beigetragen hätten, „dass immer mehr Menschen wütend sind und keine andere Lösung sehen, als ihre Stimme der AfD zu geben“. Dass sich Vertreter dieser Parteien nun empörten und „eine riesige Debatte darüber machen“, kritisierte sie scharf.

Hintergrund waren Mehrparteiengespräche zu Sachfragen unter Einbeziehung der AfD in Thüringen gewesen. Im BSW stieß Wagenknechts Offenheit zum Dialog mit der AfD allerdings auch auf Widerspruch. Ko-Parteichefin Amira Mohamed Ali dementierte Pläne für eine Kooperation. „Es gibt keine Zusammenarbeit, weil wir inhaltlich viel zu weit voneinander entfernt sind“, sagte sie der „Rheinischen Post“.

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