US-Präsident Trump spricht am Donnerstag mit Kremlchef Putin und zeigt sich enttäuscht. Nach dem Telefonat überzieht Moskau die Ukraine mit dem laut Kiew größten Angriff seit Kriegsbeginn. Zuletzt zeigt Kanzler Merz sich noch offen für ein Telefongespräch mit Putin. Doch damit ist jetzt Schluss.
Bundeskanzler Friedrich Merz sieht einen Zusammenhang zwischen dem Telefonat des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit US-Präsident Donald Trump und den anschließenden massiven Luftangriffen auf die Ukraine. Der Kanzler habe in den vergangenen Tagen mehrfach gesagt, "dass es ein Muster gibt beim russischen Präsidenten und Telefonate üblicherweise mit umso härteren Angriffen begleitet werden", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. "Das, was vergangene Nacht passiert ist, hat diesen Eindruck unterstützt oder bestärkt."
Die massiven Angriffe auf die Ukraine nach dem Telefonat sprächen für sich, sagte Kornelius. Er hoffe, dass dies zu "einer Entscheidungsfindung über die Haltung zu Russland vor allem in Sanktionsfragen" beitragen werde. Bisher ist US-Präsident Trump den Forderungen der EU nach Verschärfung der Russland-Sanktionen nicht nachgekommen.
Trump und Putin hatten am Donnerstag miteinander telefoniert. Kurz danach kam es nach ukrainischen Angaben zu mehr als 500 russischen Angriffen mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Hauptziel war die Hauptstadt Kiew, wo es nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko 23 Verletzte gab.
Telefonaten folgen Angriffe
Merz hatte sich zu Beginn seiner Amtszeit selbst noch offen für ein Telefonat mit Putin gezeigt. "Das ist eine Option", sagte er während seines Besuchs in Kiew Mitte Mai in einem Interview von RTL und ntv. In der vergangenen Woche nahm er davon aber in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" Abstand.
Zur Begründung sagte er: "Der jüngste Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten in Moskau wurde von Russland mit schwersten Bombardements auf Kiew und auf ein Krankenhaus beantwortet. Auf das letzte Telefonat mit meinem Amtsvorgänger folgten Bomben auf ein Kinderkrankenhaus. Wenn das also das Ergebnis solcher Telefonate ist, würde ich noch lange davon Abstand nehmen." Merz' Vorgänger Olaf Scholz hatte zuletzt im November vergangenen Jahres mit Putin telefoniert.
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