Die AfD im Bundestag will sich Benimmregeln geben. Bei einer Klausurtagung der Fraktion am Wochenende in Berlin soll ein Verhaltenskodex für Abgeordnete und außerdem eine Vereinbarung zum Verhalten im Bundestagsplenum verabschiedet werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur.

In einem dpa vorliegenden Entwurf zum Verhaltenskodex, heißt es: „Die Mitglieder sind um ein geschlossenes und gemäßigtes Auftreten im Parlament bestrebt, um die politische Handlungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit der Fraktion sicherzustellen.“ Vorgesehen sind daneben auch „Regeln zur Prävention von Bestechlichkeit“ und zum „Ausschluss von Interessenkonflikten“.

In einem ebenfalls vorliegenden Entwurf für eine Vereinbarung mit dem Titel „Grundsätze für das Verhalten bei Plenarsitzungen“ wird beispielsweise auf angemessene Kleidung hingewiesen. Zwischenrufe, so heißt es weiter, gehörten zum demokratischen Streit im Plenum und seien sogar ausdrücklich erwünscht.

Konkrete Auflagen für den Ton bei Reden oder Zwischenrufen werden in diesem Dokument nicht gemacht – was sich aber auch noch ändern könnte, da es sich bei dem Papier zunächst um einen Entwurf handelt.

Parteichef Chrupalla für moderatere Töne

Co-Partei- und Fraktionschef Tino Chrupalla hatte Ende April im Deutschlandfunk gesagt, wenn man mehr Wähler überzeugen wolle, steige auch die Verantwortung. In der Zukunft werde es seitens der AfD auf parlamentarischer Ebene einen anderen Ton geben. Das wurde als Aufforderung zur Mäßigung aufgenommen. „Man sollte unterscheiden zwischen einer Bundestagsrede und zum Beispiel einer Demo-Rede“, sagte Chrupalla.

Der Ton im Parlament war in den vergangenen Jahren rauer geworden. Nach einer Übersicht des Bundestags hatte sich die Zahl der Ordnungsrufe im Plenum in der letzten Legislaturperiode von 47 auf 135 im Vergleich zur Legislaturperiode davor deutlich erhöht. An der Spitze der Statistik liege die AfD-Fraktion, hatte Bärbel Bas (SPD) – damals noch Bundestagspräsidentin – im Frühjahr gesagt.

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