Von russischer Seite wurde er ausgezeichnet, von Kiew wegen Kriegsverbrechen angeklagt: Nun stirbt Generalmajor Michail Gudkow, Vizechef der russischen Flotte, bei einem ukrainischen Raketenangriff in der Grenzregion Kursk. Er ist einer der ranghöchsten getöteten russischen Militäroffiziere.

Der für die Marineinfanterie zuständige Vizechef der russischen Flotte, Generalmajor Michail Gudkow, ist im Grenzgebiet Kursk durch einen ukrainischen Raketenangriff ums Leben gekommen. Gudkow sei bei der Erfüllung seiner Pflicht gefallen, teilt der Gouverneur der am Pazifik gelegenen Region Primorje, Oleg Koschemjako, mit.

Zuerst hatten russische Militärblogger über den Tod des hochrangigen Offiziers berichtet. Demnach geriet ein Kommandopunkt im Landkreis Korenowo nahe der Grenze zur Ukraine unter Beschuss. Mehr als zehn Soldaten seien ums Leben gekommen, viele davon hochrangige Offiziere, berichtete etwa der Militärblog Severnnyj.

Gukow ist einer der ranghöchsten russischen Militäroffiziere, die von der Ukraine getötet wurden, seit Moskau 2022 seinen Krieg gegen die gesamte Ukraine begann. Bestätigt wurde - einschließlich Gudkow - bislang der Tod von zwölf Offizieren im Generalsrang. Koschemjako sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. "Als er stellvertretender Chef der Marine wurde, hörte er nicht auf, persönlich die Stellungen unserer Marinesoldaten zu besuchen", so Koschemjako auf Telegram.

Von Putin im März befördert

Gudkow erhielt für seine Taten im Krieg gegen die Ukraine von russischer Seite Auszeichnungen, von Kiew wurde er wegen Kriegsverbrechen angeklagt. Der russische Präsident Wladimir Putin ernannte ihn im März zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Marine, wie es laut Reuters in einer Erklärung auf der Website des Kreml heißt. Sein Aufgabengebiet war die Koordinierung von Marineinfanterie und der Raketen- und Artillerieeinheiten von Küstenbatterien. Was Gudkow erreicht habe, müsse auf andere erfolgreiche Kommandeure ausgeweitet werden, lobte Putin bei der Ernennung die Kriegserfahrung des Generalmajors.

Zuvor hatte Gudkow die 155. Marineinfanterie-Brigade geleitet. "Auch als er Vizekommandeur der Flotte wurde, hat er nicht aufgehört, persönlich zu den Positionen unserer Marineinfanteristen zu fahren", schrieb Gouverneur Koschemjako in seinem Nachruf.

Gudkow hatte eine Marinebrigade der russischen Pazifikflotte geführt, die in Kursk gekämpft hatte. Teile der Region wurden im August 2024 in einer Überraschungsoffensive von ukrainischen Streitkräften eingenommen, bevor Russland Anfang des Jahres erklärte, es habe sie vertrieben.

Weil die Einheit offiziell in Wladiwostok stationiert ist, kondolierte der Gouverneur der Region, Koschemjako. Die Brigade wurde aber kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs in die Ukraine abkommandiert. Besonders schwere Verluste erlitten die Marineinfanteristen bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Wuhledar. Die Ukraine wirft der Brigade die Beteiligung an Kriegsverbrechen vor.

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