Bund und Länder sind sich einig: Das Deutschlandticket soll es weiterhin geben. Nutzer sollen laut Koalitionsvertrag bis 2029 nicht mehr als 58 Euro bezahlen. Wie die Einnahmeausfälle der Verkehrsträger ausgeglichen werden, ist aber unklar, weil die Fördernden nicht noch mehr zuschießen wollen.

Für Fahrgäste und die Verkehrsbranche gibt es weiter keine Sicherheit, wie es mit dem Deutschlandticket über 2025 hinaus weitergeht. Die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern konnten sich auf einem Treffen in Berlin nicht auf eine weitere Finanzierung ab dem kommenden Jahr einigen. Knackpunkt bleibt, wie mögliche Mehrkosten für die Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen. Auch über den künftigen Preis des Abos, der bisher bei 58 Euro pro Monat liegt, gab es kein Übereinkommen.

"Wir Länder, wir stehen zum Deutschlandticket", sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter von der CSU im Anschluss an die Sitzung. Über die 1,5 Milliarden Euro, die die Länder bisher zugesagt haben, könnten diese aber nicht mehr zahlen, betonte er. Bayern hat derzeit den Vorsitz in der Verkehrsministerkonferenz (VMK). Bernreiter verwies auf weitere Verhandlungen auf der nächsten regulären VMK-Sitzung im Herbst in Straubing.

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD ist geregelt worden, dass der Preis des Tickets noch einige Jahre stabil bleiben solle. "Das ist jetzt die Aufgabe des Bundesfinanzministers, das sicherzustellen", so der CSU-Politiker. "Das bedeutet für uns Länder, dass der Bund dann auch die Mehrkosten tragen muss", pflichtete die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg von der SPD bei. Laut Koalitionsvertrag soll es Preissteigerungen erst ab 2029 geben - dann werde "der Anteil der Nutzerfinanzierung schrittweise und sozialverträglich erhöht", heißt es in dem Papier.

"Drei Milliarden werden nicht ausreichen"

In den Jahren 2023 bis 2025 zahlten Länder und Bund jeweils 1,5 Milliarden Euro für das D-Ticket, um Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben auszugleichen. Diese Summe sagten sowohl Bund als auch Länder auch für das kommende Jahr zu. "Doch drei Milliarden werden nicht ausreichen", sagte Bernreiter. Was darüber hinaus gehe, müsse der Bund leisten.

Doch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hatte dies vor dem Treffen bereits zurückgewiesen: "Der Bund ist bereit, für 2026 einen Zuschuss zu leisten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro", sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". "Mehr Spielraum sehe ich angesichts einer angespannten Haushaltslage und den Sparvorgaben im Bundeshaushalt nicht."

Das Abo gibt es seit Mai 2023. Es ermöglicht seinen Inhaberinnen und Inhabern bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr. Der Preis für das Ticket hat sich im Januar um 9 Euro auf 58 Euro pro Monat erhöht. Viele Abos für Pendler im Nahverkehr waren zuvor deutlich teurer und aufgrund der Regionalisierung der Verkehrsverbünde nicht so weiträumig gültig.

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