In Erfurt geraten am Wochenende plötzlich mehrere Lastwagen der Bundeswehr in Brand. Die Polizei vermutet Brandstiftung, die Ermittlungen laufen. Jetzt schreiben russische Kanäle den Anschlag Moskau zu.
Russische Propaganda-Kanäle verbreiten Bilder und ein Video von brennenden Bundeswehr-Lastwagen in Erfurt und reklamieren den Vorfall als russischen Angriff. Offenkundig wurden die Aufnahmen in der Nacht zu Sonntag gemacht, als ein Feuer auf dem Gelände des Bundeswehr-Servicepartners MAN ausbrach, noch bevor Polizei oder Feuerwehr eintrafen.
Zwei Bilder zeigen die Fahrzeuge noch in unversehrtem Zustand. Ein Video zeigt aus gleicher Perspektive den Brand in einem frühen Stadium ohne Einsatzkräfte vor Ort. Flammen schlagen aus dem vorderen Bereich der Einsatzfahrzeuge, wie zu sehen ist. Offenbar wurden die Brände an den Achsen der Fronträder entzündet. Vier LKW brannten auf dem Werkstattgelände vollständig aus, zwei weitere wurden durch die Flammen beschädigt.
Die Kreml-Propaganda rechnet die Tat zwar Russland zu. Es ist jedoch bislang unklar, ob die russischen Propaganda-Kanäle auch auf anderem Wege an die Bilder hätte kommen können. Der Begriff "Erfurt" wurde bis zum frühen Abend fast 400-mal in Kanälen erwähnt, berichtet t-online. Fast minütlich liefen neue Beiträge mit demselben Videomaterial ein. Schon mehr als 1,2 Millionen Nutzer sahen die Beiträge.
"In Erfurt in Deutschland wird diverses Militärgerät für die ukrainischen Streitkräfte zur Reparatur gebracht. Unser Volk entschied, dass das alles unnötig sei und die ukrainischen Streitkräfte solche Ausrüstung nicht brauchten. Also verbrannten sie sie einfach. So war das", ist in den russischen Kanälen zu lesen. Die Bundeswehr bestätigte allerdings nicht, dass die Lastwagen für die Ukraine bestimmt waren, berichtet der MDR.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Brandstiftung, wie das Landeskriminalamt Thüringen mitteilte. Das LKA prüfe derzeit die Echtheit des Bildmaterials, sagte ein Sprecher dem Sender.
Zweiter Bundeswehr-Brand innerhalb kurzer Zeit
Bislang gebe es keinerlei Hinweise auf Verbindungen zu einem ähnlichen Fall im niedersächsischen Soltau vor etwas mehr als zwei Wochen. Auch dort brannten sechs Bundeswehr-Lastwagen, die auf einem Werkstattgelände geparkt waren. Nach dem Brand wurde ein Bekennerschreiben entdeckt, berichtete der Norddeutsche Rundfunk.
Gleiches gilt für einen ähnlichen Fall auf einem Werkstattgelände in Berlin im Mai. Dazu bekannte sich auf der linksextremen Internetplattform Indymedia eine Gruppe, die sich den Namen "Agenda2029" gegeben hat. "Eine weitere Intensivierung eines globalen Krieges wird hier in Deutschland vorbereitet, daher müssen wir die Zentren der Kriegstreibenden sabotieren", hieß es in dem Schreiben. Für den neuen Anschlag gibt es bisher noch kein Bekennerschreiben auf der Plattform.
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